Frank Karmeyer zu den Nebeneffekten der Bundesgartenschau

Eine Gartenschau, ob mit Etikett „Landes“ oder „Bundes“, ist doch langweilig. Ein Besuch in früher Jugend hat dieses Bild geprägt. Blumen und Grün, nett dekoriert und angeordnet, dazwischen Menschen, die sich eine Idee davon versprechen für den eigenen Garten oder Balkon. Warum soll man da hinfahren? Zumal dann, wenn man in Erfurt einen Egapark quasi vor der Tür hat?

Die Buga, die Erfurt an vielen Stellen so wunderbar verwandelt hat, hat auch meine Meinung geändert. Schon des Vergleichs wegen – was machen die anders, vielleicht noch besser? – bekommt eine Gartenschau andernorts plötzlich ungeahnte Aufmerksamkeit.

So geschehen am Bodensee. Lindau heißt das schmucke Städtchen, das nahe der berühmten Blumeninsel Mainau zu einem Besuch der dortigen Landesgartenschau lockt. Orte in der Nachbarschaft werben allesamt dafür: Hier hängen bunte Gießkannen in den Bäumen, dort Blumenbouquets über der Einkaufsstraße, andernorts sind es farbenfrohe Regenschirme. Wer rasten will, dem bieten sich Gartenschau-Liegestühle an.

Und inmitten der Lindauer Landesgartenschau ist ein Erfurt-Garten zu finden, als Reminiszenz zur aktuellen Buga-Stadt Erfurt. Dort lässt man natürlich Puffbohnen – und ganz gehörig die Freude an solchen Schauen wachsen.