Weimar. Weimars Junge Gemeinde eröffnet in ihrem Jugendhaus am Jakobskirchhof den Nachmittagstreff „Paulas Caféte“

Knapp drei Jahre ist es her, dass Weimars Junge Gemeinde am Jakobskirchhof ihr Jugendhaus „Paul“ in Bezug nahm. Zwei Monate sind inzwischen vergangen, seit die jungen Leute ihr Haus nach umfangreicher Sanierung öffentlich präsentierten. Aus „Paul“ wurde bei dieser Gelegenheit „PaulA“.

Die neue Elektroinstallation und die neue Küche waren das eine. Die intakte Hülle wollte indes auch mit Leben gefüllt sein. Und sie füllte sich. Montags etwa besteht hier ab 18 Uhr die Möglichkeit, Gitarre spielen zu lernen. Mittwochs hat sich die Junge Gemeinde zum regelmäßigen Treff verabredet. Und einmal im Monat öffnet sich das Jugendhaus zum Freitagskino. Willkommen ist übrigens auch, wer nicht getauft ist.

Bislang wandte sich das Angebot vorwiegend an Jugendliche, die 14 Jahre und älter sind. Nun aber lädt „PaulA“ ausdrücklich auch Jüngere ein: etwa Schüler ab Klasse 5, die nicht mehr in den Hort gehen, womöglich auf dem Weg von der Schule nach Hause am Goetheplatz umsteigen und nachmittags Zeit haben.

Für sie ist im Jugendhaus nun das Schülercafé „Paulas Caféte“ eingerichtet. Vorerst dienstags bis donnerstags können die jungen Gäste hier von 14 bis 17 Uhr beieinander sein, ihre Hausaufgaben erledigen, chillen, Musik hören und sich beim Tischtennis und Kickern messen. „Sie finden hier einen eltern- und schulfreien Raum, können sich aber trotzdem auch über ihre Eltern oder die Schule unterhalten“, sagte Maik Becker, Jugendreferent des evangelischen Kirchenkreises Weimar.

Geht das Konzept auf, sind die älteren Jugendlichen hier für die jüngeren auch eine Art Ratgeber und Vertrauensperson. Außerdem tragen sie dafür Verantwortung, dass während der Öffnungszeiten unter anderem der Barbetrieb läuft. Für eher symbolische 30 Cent bekommen die jungen Gäste hier ein Getränk, für 70 Cent ein Sandwich.

Die Anschubfinanzierung für ihr Projekt erhielt die Junge Gemeinde von „Kohle für coole Ideen“. Das Schülercafé läuft zunächst bis zu den Sommerferien. Diese ersten Wochen sollen auch dazu dienen, Erfahrungen zu sammeln, etwa derart, ob sich die Öffnungszeiten fürs neue Schuljahr bewähren. In dieser Woche haben zudem Eltern Gelegenheit, sich anzuschauen, wo und womit ihre Kinder die Freizeit verbringen. Danach allerdings ist „PaulA“ wieder elternfreie Zone.