Vogtareuth. In einem beschaulichen Ort in Oberbayern findet die Polizei drei Leichen – zwei davon sind Kinder. Schnell ist klar, wer wahrscheinlich das Gewaltverbrechen verübte.

Zwei tote Kinder und ihre tote Mutter haben Ermittler in einem Haus in Vogtareuth nahe Rosenheim gefunden. „Wir gehen davon aus, dass sich eine Familientragödie abgespielt hat“, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen komme die Mutter als Täterin des Gewaltverbrechens in Betracht. Es gebe keine Fahndung.

Der Familienvater sei vor Ort in Betreuung, sagte der Sprecher weiter. Speziell geschultes Personal kümmere sich um ihn. Die Leichen seien in einer Doppelhaushälfte gefunden worden. Angaben zum Alter der Beteiligten wollten die Beamten zunächst nicht machen.

Polizei und Rettungsdienst waren am frühen Morgen gegen 4.40 Uhr alarmiert worden. Wer anrief, wollte der Sprecher mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen.

Am Vormittag war die Kriminalpolizei in dem Haus damit beschäftigt, Spuren zu sichern, wie der Sprecher weiter erklärte. Gutachter sollten klären, wie genau es zu der Tat kam. Für den Nachmittag kündigten Polizei und Staatsanwaltschaft Traunstein eine schriftliche Presseerklärung an.

Der Erste Bürgermeister von Vogtareuth, Rudolf Leitmannstetter (parteilos), äußerte sich schockiert. „Das muss man erst mal setzen lassen“, sagte er. In der Ortschaft kenne jeder jeden.

Vogtareuth liegt rund 15 Kilometer nördlich von Rosenheim im Alpenvorland. Etwas mehr als 3000 Menschen wohnen in der kleinen Gemeinde.