Gebesee. CDU-Ortsgruppe schickt sieben Kandidaten für den Stadtrat ins Rennen

Je näher der Urnengang rückt, um so motivierter sei man. In diesem Jahr rechnet sich die CDU-Ortsgruppe von Gebesee gute Chancen aus, die Dominanz der FDP im Stadtrat zu beenden – mit einem Wahlprogramm, dass sich nach Meinung der Kandidaten unmittelbar an den Interessen der Gebeseer orientiert. Man habe eine offenes Ohr für die Wünsche der Stadtbewohner gehabt und vorab das Versprechen abgegeben, sich, im Fall einer Wahl, in der kommenden Legislaturperiode dafür stark zu machen.

Man sei sich in der Einschätzung einig, dass sich die Stadt seit Jahren schon unter Wert verkauft, was geändert werden müsse. In der Stadt gäbe es etwa 1000 Arbeitsplätze, die Infrastruktur stimmt, vom Supermarkt bis zum Kindergarten sei alles vor Ort. Es gibt ein Gymnasium, eine Grundschule, ein Ärztehaus – sogar eine Elektro-Tankstelle. Ziel müsse es deshalb sein, die Stadt wirklich lebenswert zu machen. Und dafür brauche es vor allem mehr Wohnraum, Platz für Eigenheime, Platz für die kommenden Generationen.

Zwar sei ein Wohngebiet in Planung, das aber schon vor Baubeginn als viel zu klein eingestuft wird. In der CDU-Ortsgruppe gibt es selbst Mitglieder, die in Gebesee vergeblich nach einer Wohnung suchen. Die Nähe zur Landeshauptstadt, die dort jetzt schon bestehende Nachfrage, dürfte das Wohngebiet sehr schnell füllen – und neuen Bedarf wecken.

Richtig für die Stadt wäre nach Ansicht der CDU, dass für die Erschließung von Wohngebieten und Lückenbebauungen ein langfristiger Plan gemacht werde. Von der bisherigen Praxis im Stadtrat, auf den verschiedensten Hochzeiten zu tanzen, die Probleme so abzuarbeiten, wie sie auftreten, will man sich gerne verabschieden – voraus denken. Ideen, die unter den Einwohnern diskutiert werden, soll künftig mehr Beachtung geschenkt werden. Jede Idee für Gebesee sei ein Schritt in die richtige Richtung. Einen ganzen Sack voll will man im neuen Stadtrat ausbreiten, zur Diskussion stellen.

Neuer Kindergarten steht ganz oben auf der Liste

Einige davon sind bereits sehr konkret: Wer in Gebesee wohnt, wünscht sich auch für die Jugend einen Grund hier zu bleiben. Der bislang fehlende Jugendklub steht deshalb auch auf der Liste der CDU-Kandidaten. Ebenso wie der Neubau eines Kindergartens. Das bisherige Gebäude hätte seit Jahren schon ausgedient – aus ihm könnte einmal ein Bürgerhaus werden. Nutzbar für den gesamten Ort.

Wieder für die Stadt nutzbar machen will die CDU auch den seit Jahren ungenutzt leer stehenden Ratskeller im Rathausgebäude. Für Familien- und Vereinsfeiern, aber auch für öffentliche Veranstaltungen wäre dies der ideale Raum. Derzeit gibt es überhaupt keine Möglichkeiten für größere Zusammenkünfte im Eigentum der Stadt.

Dringenden Handlungsbedarf sieht man bei der CDU auch im Herbslebener Weg. Die hintere Zufahrt ins Gewerbegebiet wird nicht nur von den dort Beschäftigten genutzt, sondern auch von der Landwirtschaft – und ist Teil es Unstrut-Radweges. Die Straße sollte bis zur Großbäckerei schon seit Jahren ausgebaut werden – jetzt sei die Zeit dafür überreif. Ziel des neuen Stadtrates müsse es deswegen sein, die Finanzen noch besser in den Griff zu bekommen. Die Einnahmen (Gewerbesteuern) möglichst mit Fördermitteln zu multiplizieren, Fördermöglichkeiten noch besser auszuloten und zu nutzen. Zuviel gäbe es im Ort zu finanzieren, um auch nur einen Cent zu verschenken.

Ein Thema wird (ebenso wie bei der FDP) überhaupt nicht im Wahlkampf erwähnt – die vor 25 Jahre versprochene Ortsumfahrung. Bei CDU und FDP wurde längst eingesehen, dass auf dieses Projekt vom Stadtrat keinerlei Einfluss ausgeübt werden kann. Womit der Wahlkampf in Gebesee komplett auf realistischen Aussagen basiert – keine falschen Versprechen!