Erfurt. Freiflächen, Wege und Brücken werden mit Blick auf die Buga 2021 komplett neu gestaltet. Für den beliebten Radweg wird deshalb eine Umleitungsstrecke angelegt.

Die Bundesgartenschau Erfurt 2021 nähert sich mit großen Schritten. Im Norden der Landeshauptstadt entsteht in diesem Zuge mit der Nördlichen Geraaue ein rund fünf Kilometer langer und mehrere Hundert Meter breiter naturnaher Erholungspark.

Im Rahmen der Buga wird das gesamte etwa 60 Hektar große Gebiet umgestaltet und zum größten durchgängigen Landschaftspark Thüringens entwickelt. "Ziel ist es, von der Innenstadt bis in das nördliche Stadtgebiet entlang der Gera ein grünes Band zu schaffen", heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

In diesem Jahr beginnen die Baumaßnahmen - Freiflächen, Wege und Brücken werden komplett neu gestaltet. Nach und nach wird sich die Geraaue in eine große Baustelle verwandeln. Die ersten Maßnahmen starten Mitte Mai.

Gera-Radweg wird umgeleitet

Während der Bauzeit muss der Gera-Radweg von der westlichen Geraseite weichen und umgeleitet werden, heißt es weiter. "Um die Wegeführung möglichst zusammenhängend und verständlich zu gestalten, haben wir uns gegen die Aneinanderreihung mehrerer kleinräumiger Umleitungen entschieden. Stattdessen wird der Geraradweg ab dem 13. Mai vollständig auf die Ostseite der Gera verlegt“, begründet Alexander Reintjes, der Leiter des Tiefbau- und Verkehrsamtes.

Die Umleitung startet stadtauswärts an der Pappelstiegbrücke, wo der Geraradweg von der Auenstraße kommend nach Osten geführt wird. Danach verläuft die Umleitung in Richtung Norden weiter über die Riethstraße (mit einer Ampelquerung), östlich am Sportplatz Essener Straße sowie an der Riethsporthalle vorbei und entlang des Albert-Schweitzer-Gymnasiums zur Vilniuser Straße. Nach einem Ampelüberweg führt der verlegte Geraradweg weiter entlang des Deutschordens-Seniorenhauses und daran folgend nordwärts über die Györer Straße zur Straße der Nationen, die am Knotenpunkt Apoldaer Straße ebenfalls an einer Ampel überquert wird.

Der letzte Umleitungsabschnitt verläuft dann über Apoldaer Straße, Zeulenrodaer Straße, Ringstraße, Friedhofstraße und Gisbodusstraße. Dort mündet der Geraradweg wieder in seinen ursprünglichen Verlauf ein. Die stadteinwärtige Umleitung verläuft in Gegenrichtung.

Voraussichtlich ab Dezember 2019 wird die Umleitung nach Osten bereits an der Brücke Karlstraße erfolgen, um danach folgend in Richtung Norden durch das Nettelbeckufer zu verlaufen. Die jetzt ab Mai wirksame Umleitung wird Ende des Jahres in Richtung Süden erweitert.

Neuer Weg soll breiter ausfallen

"Wir sind uns bewusst, dass die Umleitungsführung sowohl für die Radfahrer selbst, aber auch für das Umfeld mit Einschränkungen verbunden ist", so Reintjes weiter. "Die Ostseite der Gera haben wir als Umleitungsstrecke so gut es ging hergerichtet. Eine bessere Route als Ersatz für den Geraradweg finden wir nicht. Das wird für uns alle anstrengend, aber wir wollen bauen und wir müssen bauen. Letztendlich ist mit den Maßnahmen in der Nördlichen Geraaue auch eine erhebliche Aufwertung des Geraradweges auf der Westseite verbunden. Fußgänger und Radfahrer dürfen sich nach Abschluss der Bautätigkeiten auf einen deutlich breiteren und komfortableren Weg freuen."

Bis voraussichtlich Anfang 2021 wird die Umleitung des Geraradweges bestehen bleiben.

Buga 2021: So soll sich das Gelände auf dem Petersberg wandeln

Ein umgebautes Kommandantenhaus, ein Rundweg mit Elementen eines Baumkronenpfades und barrierefrei erschlossene Horch- und Minengänge sollen den Petersberg zu einem attraktiven Standort für die Buga 2021 machen. - Im Bild: Der Petersberg vor der Umgestaltung aus der Vogelperspektive.
Ein umgebautes Kommandantenhaus, ein Rundweg mit Elementen eines Baumkronenpfades und barrierefrei erschlossene Horch- und Minengänge sollen den Petersberg zu einem attraktiven Standort für die Buga 2021 machen. - Im Bild: Der Petersberg vor der Umgestaltung aus der Vogelperspektive. © Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück | Online
Mit dem Lift auf den Petersberg: Besucher der Buga sollen in einem frei stehenden, gläsernen Aufzug zu dem Festungsgelände hinaufschweben können. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Mit dem Lift auf den Petersberg: Besucher der Buga sollen in einem frei stehenden, gläsernen Aufzug zu dem Festungsgelände hinaufschweben können. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
An der letzten Kehre des Panoramaweges wird der Gast auf diesen gläsernen Aufzug treffen. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
An der letzten Kehre des Panoramaweges wird der Gast auf diesen gläsernen Aufzug treffen. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein). Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein). Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
So wird das obere Plateau barrierefrei erschlossen. Die kurze Fahrt zum Plateau offenbart dem Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Domplatz. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
So wird das obere Plateau barrierefrei erschlossen. Die kurze Fahrt zum Plateau offenbart dem Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Domplatz. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Die Wartezone samt Aufzugsanlage tritt optisch zur historischen Festungsmauer kaum in Erscheinung. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Die Wartezone samt Aufzugsanlage tritt optisch zur historischen Festungsmauer kaum in Erscheinung. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Um die Festung nachts zu beleben, soll es Führungen mit Fackeln geben. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Um die Festung nachts zu beleben, soll es Führungen mit Fackeln geben. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Eingebettet in das Gesamtkonzept für den Petersberg plant die Stadt Erfurt einen neuen zentralen Anlaufpunkt - das Petersberg Entree - in Verbindung mit einer Ausstellung zum Festungsthema im Kommandantenhaus und eines touristischen Leitsystems.
Eingebettet in das Gesamtkonzept für den Petersberg plant die Stadt Erfurt einen neuen zentralen Anlaufpunkt - das Petersberg Entree - in Verbindung mit einer Ausstellung zum Festungsthema im Kommandantenhaus und eines touristischen Leitsystems. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Das Kommandantenhaus, wo sich der einzige Kassenzugang befindet, soll eine neue Dauerausstellung, einen Shop und einen direkten Zugang zu den Horchgängen in den Mauern bekommen.
Das Kommandantenhaus, wo sich der einzige Kassenzugang befindet, soll eine neue Dauerausstellung, einen Shop und einen direkten Zugang zu den Horchgängen in den Mauern bekommen. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
In diesen dann barrierefrei erschlossenen Horchgängen patrouillierten einst Soldaten, um zu hören, ob sich von außen Feinde an oder unter den Mauern zu schaffen machten.
In diesen dann barrierefrei erschlossenen Horchgängen patrouillierten einst Soldaten, um zu hören, ob sich von außen Feinde an oder unter den Mauern zu schaffen machten. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Die eigentliche Dimension der Festung soll man anhand dieses Multimedia-Modells erfassen können. Kosmoc Designagentur aus Leipzig
Die eigentliche Dimension der Festung soll man anhand dieses Multimedia-Modells erfassen können. Kosmoc Designagentur aus Leipzig © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Außerdem sollen Abenteuerrundgänge der Militär- oder auch der Kirchengeschichte auf dem Berg folgen.
Außerdem sollen Abenteuerrundgänge der Militär- oder auch der Kirchengeschichte auf dem Berg folgen. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Durch die Kronen der Bäume, über Brücken und Wege wird außerdem der sogenannte Bastionskronenpfad führen, eine besondere Art, den Petersberg zu erleben. Der barrierefreie Rundweg soll die bisher wenig angebundenen Bastionen Gabriel, Martin und Killian besser erschließen. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner
Durch die Kronen der Bäume, über Brücken und Wege wird außerdem der sogenannte Bastionskronenpfad führen, eine besondere Art, den Petersberg zu erleben. Der barrierefreie Rundweg soll die bisher wenig angebundenen Bastionen Gabriel, Martin und Killian besser erschließen. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner © Kummer.Lupk + Partner | Online
Bei Umweltschützern stößt der geplante Bastionskronenpfad jedoch auf Kritik. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner
Bei Umweltschützern stößt der geplante Bastionskronenpfad jedoch auf Kritik. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner © Kummer.Lupk + Partner | Online
Die Pläne würden das geschützte „Wäldchen“ auf der Bastion „Martin“ am Lauentor zerstören, sagte Stefanie Haupt vom BUND.
Die Pläne würden das geschützte „Wäldchen“ auf der Bastion „Martin“ am Lauentor zerstören, sagte Stefanie Haupt vom BUND. © Buga 2021 in Erfurt | Online
Von der Bastion Martin soll nämlich eine zweite Brücke den Weg bis zum Standort des ehemaligen Hohen Turms an der Buswendeschleife verlängern. Dieser Postenrundweg soll den ehemaligen Mauerverlauf der Festung nachempfinden.
Von der Bastion Martin soll nämlich eine zweite Brücke den Weg bis zum Standort des ehemaligen Hohen Turms an der Buswendeschleife verlängern. Dieser Postenrundweg soll den ehemaligen Mauerverlauf der Festung nachempfinden. © Buga 2021 in Erfurt | Online
Einen Knüller erwarten sich die Buga-Verantwortlichen von den Festungsgräben. Hier werden nach der Idee des Büros Heuschneider Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt.
Einen Knüller erwarten sich die Buga-Verantwortlichen von den Festungsgräben. Hier werden nach der Idee des Büros Heuschneider Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt. © Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück | Online
Auf einer Freifläche vor der Peterskirche sollen Rock- und Popbands Musikbegeisterte bespaßen. Vor allem deutsche Künstler seien gebucht worden, erklärt Nadja Kersten, Veranstaltungs- und Kulturchefin der Buga GmbH.
Auf einer Freifläche vor der Peterskirche sollen Rock- und Popbands Musikbegeisterte bespaßen. Vor allem deutsche Künstler seien gebucht worden, erklärt Nadja Kersten, Veranstaltungs- und Kulturchefin der Buga GmbH. © Stadt Erfurt | Erfurt
Mit einem ökumenischen Andachtsort will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland an der Buga beteiligen. So sieht der Siegerentwurf mit dem Titel „Der rote Faden“ aus: Entlang der Peterskirche soll sich ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als schattenspendendes Dach dient.
Mit einem ökumenischen Andachtsort will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland an der Buga beteiligen. So sieht der Siegerentwurf mit dem Titel „Der rote Faden“ aus: Entlang der Peterskirche soll sich ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als schattenspendendes Dach dient. © Sanja Freihube und Lisa Nikolaus | Online
Der Entwurf kommt von den Studentinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus von der Fachrichtung Architektur der Fachhochschule Erfurt. Foto: Sanja Freihube
Der Entwurf kommt von den Studentinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus von der Fachrichtung Architektur der Fachhochschule Erfurt. Foto: Sanja Freihube © Sanja Freihube und Lisa Nikolaus | Online
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