Berlin. Zeigt Ihnen Google Maps eine “Fantasie-Allee“ an? Dann sind Sie auf eine von etlichen bewusst eingebauten Fake-Adressen gestoßen.

Diese App hat vermutlich fast jeder auf dem Smartphone: Google Maps. Die digitale Karte zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Anwendungen seiner Art. Etliche Menschen verlassen sich im Alltag, aber auch im Urlaub auf sie. Was aber, wenn der virtuelle Stadtplan einem plötzlich nicht existente Straßen anzeigt? Kann nicht passieren? Tatsächlich doch.

Google Maps: Deshalb wurden Fake-Straßen eingebaut

Von der "Fantasie-Allee" zur "Straße zum bunten Pony" und zurück: Der App zufolge wäre ein solcher Spaziergang tatsächlich möglich. Aber Achtung: Laut "Business Insider" hat Google bewusst falsche Orte in Maps eingebaut. Die erfundenen Straßen tragen dabei offensichtliche Fantasienamen und sind über längere Zeiträume in den Karten zu sehen.

Warum? Tatsächlich steckt hinter dem auf den ersten Blick skurrilen Vorgehen ein logischer Grund. Google nutzt die erfundenen Orte als Alternative zum Wasserzeichen, also als eine Art Kopierschutz. Bedient sich ein externer Kartendienstleister an Maps, übernimmt er vermutlich auch die falschen Adressen – wobei Google wiederum problemlos nachweisen könnte, dass das eigene Produkt unrechtmäßig kopiert worden ist.

Google Maps mit falschen Adressen: Verbraucher in Gefahr?

Verbraucherinnen und Verbraucher, die Google Maps regelmäßig und vor allem in unbekannten Gegenden benutzen, können aber aufatmen: Bei den erfundenen Straßen handelt es sich in der Regel nur um Sackgassen oder überschaubare Feldwege.

Allerdings hält sich auch das Gerücht, dass Google unter anderem regelrechte Geisterstädte in die digitale Karte eingebaut habe. Ein Statement vom Konzern gibt es dazu nicht.

Bedenkt man, wie viel Arbeit und Kosten in die nötigen HD-Aufnahmen für Google Street View fließt, erschließt sich allerdings, wieso diese Maßnahmen zum Kopierschutz für Google so wichtig sind.

Google ist längst nicht das erste Unternehmen, das erfundene Daten als Kopierschutz verwendet. So werden auch bei größeren Datenbanken von Menschen häufig erfundene Namen bzw. Personen eingefügt, um einen Datendiebstahl nachweisen zu können.

Karten-App Google Maps: Fataler Fehler überflutete norwegisches Dorf mit Touristen

Trotz bewusst eingebauter Fehler sollten sich Nutzerinnen und Nutzer von Google Maps im Klaren darüber sein, dass auch tatsächliche Fehler unterlaufen können. Der normalerweise äußerst genaue Kartendienst hatte vor einigen Jahren den Standort der Sehenswürdigkeit "Preikestolen" in Norwegen falsch angegeben.

Als Konsequenz überfluteten zahlreiche Touristen das sonst ruhige Dorf Fossmork in der Hoffnung, die 600 Meter hohe Plattform zu finden, die für ihren traumhaften Ausblick auf die umliegenden Fjorde bekannt ist. Die lag allerdings rund 30 Straßenkilometer weiter entfernt.

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