Der Deutsche Krankenhaustag in Düsseldorf steht im Zeichen des Protestes der Kliniken über Bürokratie, Kontrollwut und mangelnde Finanzierung.

Die Kliniken schlagen Alarm. „Politik und Krankenkassen gefährden die flächendeckende Versorgung der Patienten. Jeden Tag geht in deutschen Krankenhäusern mehr als eine Million wertvolle Arbeitsstunden der Patientenversorgung an die Bürokratie verloren, weil die Kontrollwut der Krankenkassen und die Überregulierung von der Politik nicht gestoppt werden“, heißt es in einer Erklärung, die die Thüringer Landeskrankenhausgesellschaft online veröffentlicht hat. Regulieren, Drangsalieren und Strangulieren bestimmten die Politik gegen die Krankenhäuser. Mit unrealistischen Personal- und Strukturvorgaben, unzureichender Finanzierung und ungezügelter Kontrollwut der Krankenkassen würden Kliniken in existenzgefährdendem Ausmaß belastet.

Anlass für die Proteste ist der Deutsche Krankenhaustag in Düsseldorf. Die Mitarbeiter der Krankenhäuser seien 24 Stunden in Bereitschaft und für ihre Patienten da. Diese Daseinsvorsorge werde jedoch bei der Finanzierung der Krankenhäuser ignoriert. „Wir fordern Bundesgesundheitsminister Spahn und die Länder auf, mit uns im Rahmen eines Krankenhausgipfels den Dialog über die Zukunft der Krankenhausversorgung in Deutschland zu führen“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Gerald Gaß bei der Eröffnung.

Kritikpunkte der Krankenhäuser sind unter anderem starre Personalvorgaben, wodurch in Kauf genommen werde, dass Intensivkapazitäten und die Aufnahme von Schlaganfallpatienten eingeschränkte werden. Zudem verweigerten die Bundesländer eine ausreichende Investitionsförderung für hochwertige Medizintechnik, Digitalisierung und moderne Infrastruktur. „Die wohnortnahe Notfallversorgung bricht dadurch gerade in ländlichen Regionen weg“, heißt es im Appell der Mitgliederversammlung der Krankenhausgesellschaft. Beklagt werden zudem kleinliche Kontrollen der Abrechnungen durch den Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK). Dieser suche im Auftrag der Kassen und mit Rückendeckung der Politik nach den kleinsten Kürzungsmöglichkeiten und sanktioniere die Krankenhäuser mit Strafzahlungen. Die tatsächlich geleistete Patientenversorgung bleibe dabei unberücksichtigt.