Neudietendorf. Professor Herman Anders Krüger hat einen Großteil seines Lebens in dem Ort im Landkreis Gotha verbracht. Mehr als 50 seiner Nachfahren aus der Welt sind über das Pfingstwochenende dort zusammengekommen.

Er ist Pädagoge, Schriftsteller, Literaturhistoriker,Bibliotheksdirektor und Politiker gewesen: Professor Dr. Herman Anders Krüger (1871 – 1945). Lange lebte er in Neudietendorf, wo er für seine fünfköpfige Familie eine Villa als „Kriegshäusel“ erbauen ließ. Die zog nun seine Nachfahren über das Pfingstwochenende in den familiären Bann.

Von den drei Kindern Krügers hatte nur Sohn Henning Nachkommen. Die Geschwister Gerd Anders, Jochen Anders und Arndt Anders Krüger sowie Bettina Zastrow sind bereits zwischen 75 und 82 Jahre alt. Ihre 14 Kinder und drei weitere Generationen leben nicht nur verteilt in ganz Deutschland, sondern auch in Brasilien, Neuseeland, Kanada und den USA.

Erstmals sei es nun gelungen, mehr als 50 von ihnen zum bislang größten Familientreffen nach Neudietendorf einzuladen. Dort habe es zwar seit 1997 mehrere große Feste gegeben, jedoch mit maximal 30 Personen, erzählte der in Stuttgart lebende Gerd Anders Krüger. Schon vor über einem Jahr habe man mit der Organisation begonnen, damit alle Familienmitglieder im Zinzendorfhaus übernachten konnten.

Von Neudietendorf aus habe man die Drei Gleichen und Weimar besucht, letzteres vor allem wegen des Bauhausjubiläums. Herman Anders Krüger habe Walter Gropius persönlich gekannt und den Umzug des Bauhauses von Weimar nach Dessau mit vermittelt, weil er den dortigen Bürgermeister kannte.

Nach dem gemeinsamen Foto und der Besichtigung der Krüger-Villa stand noch das einstige Dorf Lütsche auf dem Besuchsprogramm, wo Krüger ein Wochenendhaus besaß. Das befindet sich noch in Familienbesitz.

Seinen Lebensabend verbrachte Krüger in Neudietendorf, wo er Ende 1945 starb. Seine Villa vermachte er der Gemeinde, die sie schließlich dem Paritätischen Wohlfahrtsverband in Erbpacht überließ. Zudem kümmert sich seit mehr als 20 Jahren der Krügerverein um das Erbe dieser herausragenden Persönlichkeit. Davon konnten sich die Nachfahren aus aller Welt am Pfingstwochenende mit eigenen Augen überzeugen.