Erfurt. Die problematische Situation im Notfalldienstnetz der Thüringer Tierärzte war schon länger ein Thema. Nun gibt es eine Anschubfinanzierung für einen Lösungsansatz.

Für den Aufbau eines zentralen Notfalldienstportals hat die Landestierärztekammer Thüringen rund 24.500 Euro Lottomittel erhalten. Sozial- und Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) überreichte die Gelder aus Überschüssen der Staatslotterie symbolisch am Mittwoch in Erfurt, wie das Ministerium mitteilte.

„Tiermedizinische Notfälle müssen unmittelbar und wohnortnah behandelt werden“, sagte Werner. Ein zentrales tierärztliches Notfalldienstportal könne bei einer akuten Häufung von Notfällen schnellere Behandlungen ermöglichen.

Im vergangenen Jahr hatte die Landestierarztkammer wegen Lücken in ihrem Notfalldienstnetz gerade in Randzeiten Alarm geschlagen. Die Kammer hatte als Lösung vorgeschlagen, eine Internetplattform einzurichten, über die Notfalldienste zentral organisiert werden und auf der Tierbesitzer einsehen können, welcher Tierarzt etwa auch an Wochenenden für sie am schnellsten zu erreichen ist.

Auch unter einer zentralen Telefonnummer sollen Anrufer erfahren, welcher Tierarzt in der Nähe aktuell Dienst habe, sagte am Mittwoch auch die tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion Babette Pfefferlein. „Gerade für den ländlichen Raum ist das Angebot von Vorteil“, so Pfefferlein. „Thüringen ist damit das erste Bundesland, in dem ein solches Portal eingeführt werden konnte.“

Ihr zufolge soll ein einheitlicher tierärztlicher Notruf zunächst Anfang November in zwei Thüringer Regionen - in Erfurt und im Unstrut-Hainich-Kreis - eingeführt werden. „Wir hoffen und drängen darauf, dass der Ausbau zu einem flächendeckenden Angebot für den tierärztlichen Notdienst zeitnah erfolgt und die Finanzierung auch durch kommende Haushalte gesichert bleibt“, betonte Pfefferlein.