Berlin. Am Dienstag feiern die Katholiken Mariä Himmelfahrt. Ein arbeitsfreier Tag ist das aber nicht für jeden. Wo das Fest begangen wird.

Mariä Himmelfahrt ist in Deutschland ein Feiertag. Allerdings längst nicht überall. Gesetzlich ist der Tag, der nur von Katholiken gefeiert wird, in zwei Bundesländern festgeschrieben. Im gesamten Saarland und in Teilen Bayerns – dort allerdings nur in Städten und Gemeinden „mit „überwiegend katholischer Bevölkerung“.

Im Rest Deutschlands ist Mariä Himmelfahrt ein normaler Werktag. Es wird gearbeitet, die Geschäfte sind normal geöffnet. Trotzdem feiern gläubige Katholiken den Tag mit einem festlichen Gottesdienst.

In vielen anderen europäischen, überwiegend katholischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien ist der 15. August landesweit ein gesetzlicher Feiertag. Das gleiche gilt für Österreich sowie für einige Kantone der Schweiz.

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Worum geht es bei Mariä Himmelfahrt?

Kurz gesagt: Am 15. August zelebrieren Christen die Festlichkeit der Himmelfahrt Marias. Diese Tradition ist seit dem 7. Jahrhundert verankert, obgleich die biblischen Hinweise auf Marias physische Aufnahme in den Himmel nur vage sind. Im Jahr 1950 erhob Papst Pius XII. diese Überzeugung zum Dogma, was bedeutet, dass sie als bindender Glaubensgrundsatz gilt.

Berühmter Marienwallfahrtsort: die Kirche Maria Vesperbild in Schwaben.
Berühmter Marienwallfahrtsort: die Kirche Maria Vesperbild in Schwaben. © dpa | Stefan Puchner

Für Katholiken ist Mariä Himmelfahrt der Auftakt für die anschließenden 30 Marientage, die als besonders segensreich gelten und mit Mariä Namenstag im September ihren Abschluss finden.

Bei den Protestanten, wo man die Marienverehrung nicht in dem Maße wie in der katholischen Kirche kennt, spielt Mariä Himmelfahrt keine große Rolle. Auch der Reformator Martin Luther schätzte Maria als Glaubenszeugin und Beispiel menschlicher Demut. Heiligenverehrung lehnt die evangelische Kirche aber ab.

Die feministische Theologie bewertet die Figur Maria als Symbol für den weiblichen Anteil Gottes, der zur „Ganzwerdung“ des Menschen beiträgt.

Mariä Himmelfahrt: Die Sache mit dem „ä“

Heißt es nun „Maria Himmelfahrt“ oder „Mariä Himmelfahrt“? Tatsache ist: Im täglichen Sprachgebrauch hat sich inzwischen der Name „Maria Himmelfahrt“ eingebürgert. Der korrekte Name lautet aber Mariä Himmelfahrt.

Die merkwürdig anmutende Schreibweise mit einem „ä“ am Ende stammt aus dem Lateinischen. So wird dort der Genitiv gebildet, also etwa „die Himmelfahrt der Maria“. Aus dem gleichen Grund heißt auch der Feiertag im Frühjahr Christi Himmelfahrt – mit „i“ am Ende. Also: „die Himmelfahrt des Christus“. (fmg)