Berichterstattung über Kommunalwahlen ist zumeist das Schreiben über Sieger und Verlierer. Über den Absturz der SPD etwa, die im Stadtrat ganze fünf Sitze einbüßen musste und auch im Kreistag ...

Berichterstattung über Kommunalwahlen ist zumeist das Schreiben über Sieger und Verlierer. Über den Absturz der SPD etwa, die im Stadtrat ganze fünf Sitze einbüßen musste und auch im Kreistag nur noch mit sieben statt zehn Politikern vertreten sein wird. Der Blick in die unteren Spalten der Kandidatenlisten gerät bei solchen Analysen oft ins Hintertreffen. Und doch halten sie noch manch interessante Zahl parat. Das Ergebnis von Nancy Kämmerer beispielsweise, das schon jetzt die nächste Wahlschlappe der SPD ankündigt, wenn die Sozialdemokraten und Kämmerer nicht ihren Kurs ändern.

Sie erinnern sich vielleicht: Kämmerer will für Nordhausen in den Landtag. Die SPD hatte sie im März für die Wahl im Herbst vorgeschlagen.

Seitdem ist es still geworden um die junge Frau. In Stadtratssitzungen suchte man sie in den Reihen der Zuschauer vergebens, ebenso wie bei öffentlichen Anlässen. Zumindest beim TA-Podium hätte man sie daher erwarten können. Wie sonst will sie die Rolandstadt später einmal in Erfurt vertreten, wenn sie nicht die Sorgen und Nöte ihrer Bürger kennt?

Ihre Partei hat es bislang versäumt, die Dame in Stellung zu bringen. Sie selbst ebenso. Nancy Kämmerer ist dadurch ein Phantom. Bei der Kreistagswahl gab es deshalb auch nur 30 Stimmen für sie. Nur eine Handvoll der knapp 200 Bewerber aus allen Parteien hatte weniger als sie. Agiert die alte Arbeiterpartei weiter so ungeschickt, wird es nicht einmal zu den 13,8 Prozent von 2014 reichen.