Britta Hinkel hat eine Hamstersperre.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Hast du eigentlich irgendwas gehamstert, wegen Corona, du weißt schon?“

„Ich hab es versucht, aber ich hab es nicht hingekriegt“, sag ich.

„Wie vorbildlich!“, sagt Pia.

„Nee, nicht vorbildlich! Unfähig trifft es eher“, sag ich.

„Unfähig?“, sagt Pia.

„Ja, ich kann das einfach nicht. Ich stand vor vollen Supermarkt-Regalen und wusste tatsächlich nicht, wo ich anfangen soll mit dem Hamstern“, sag ich.

„Nudeln, Reis, Mehl, Stärke, Zucker vielleicht?“, sagt Pia.

„Ich will mich doch nicht wochenlang von Nudeln, Reis, Mehl, Stärke und Zucker ernähren. Auch wenn du es nicht glaubst, ich bin nicht in der Lage, eine vernünftige Bevorratung anzulegen. Ich weiß einfach nicht, was fürs Überleben wichtig ist, woran es mangeln könnte, was man unbedingt braucht und worauf man verzichten kann“, sag ich.

„Da gibt es einschlägige Literatur und Handlungsanweisungen. Du brauchst bloß mal ins Internet zu schauen“, sagt Pia.

„Nein, danke. Von irgendwelchen Durchgeknallten in Weltuntergangsstimmung will ich mich nicht in Panik versetzen lassen – auch nicht in Corona-Zeiten“, sag ich.

„Na ja, ich hab auch so meine Probleme mit der Vorratshaltung. Ehrlich gesagt schaffe ich es ja nicht mal, meinen Kühlschrank vernünftig für ein verlängertes Wochenende auszustatten“, sagt Pia.

„Geht mir genauso. Und Hamsterkäufe fand ich schon immer ätzend“, sag ich.

„Kann es sein, dass wir zwei hoffnungslos verloren sind, wenn es ernst wird?“, sagt Pia.

„Ach Pia, mach dir keine Sorgen. Wir sind schließlich mitten in der Fastenzeit. Da ist Verzicht völlig normal. Das haben schon Generationen vor uns überlebt, das schaffen wir auch“, sag ich.