Erfurt. Dienstagmorgen sorgte ein Himmelsphänomen über Thüringen für Aufregung. Von Erfurt über Weimar bis Jena war der „Raketenstart“ zu sehen.
Das, was da Dienstagmorgen im Osten zum Sonnenaufgang am Horizont von vielen Orten in Thüringen aus zu sehen war, hatte tatsächlich eine sehr große Ähnlichkeit mit einem Raketenstart. Denn der Kondensstreifen, welcher gegen 7.30 Uhr am Himmel zu sehen war, hatte eine auffällige Größe und Form. Sogar einen dunklen Schatten warf er auf die dünne von der Sonne angestrahlte Wolkenschicht.
Auf unseren Aufruf auf Facebook schickten uns zahlreiche Nutzer Fotos des Schauspiels. Die Aufnahmen stammen unter anderem aus Erfurt, Jena und Weimar. Fast jeder Eintrag war verbunden mit der Frage, was das denn nun gewesen sei.
Überflug einer niederländischen Maschine
Ein Anruf bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) im hessischen Langen brachte uns der Lösung einen Schritt näher: „Einen Flugzeugstart vom Flughafen Leipzig würde ich ausschließen“, sagt eine DFS-Pressesprecherin, „Kondensstreifen bilden sich erst ab einer Flughöhe oberhalb von acht Kilometern, wenn die Triebwerksabgase des Flugzeugs auf relativ kalten Wasserdampf treffen.“ Damit hatte sich unsere Erklärung, die eines Flugzeugstarts, schon mal erledigt.
Ein Anruf beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verlief am Mittag ergebnislos, da unser Ansprechpartner aus dem Institut für die Physik der Atmosphäre ausgerechnet heute in einem Seminar steckt. Beim Live-Flugzeug-Tacker Flightradar24.com wurden wir aber schließlich fündig: Bei dem Himmelsphänomen, welches heute Morgen in Thüringen im Schein des Sonnenaufgangs zu beobachten war, könnte es sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um eine Maschine der niederländischen Fluggesellschaft "KLM Royal Dutch Airlines" auf dem Weg von Bangalore (BLR) nach Amsterdam (AMS) gehandelt haben.