Erfurt/Gera. Reiseunternehmer und Fahrschulen protestieren mit leeren Koffern und einem Autokorso in Erfurt, um auf ihre Existenznöte aufgrund der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen.

Mit Trillerpfeifen, leeren Liegen und Koffern haben am Mittwoch Mitarbeiter der Thüringer Reisebranche vor der Erfurter Staatskanzlei demonstriert. Die nach Polizeiangaben rund 30 Protestierenden wollten so auf ihre Existenznöte aufgrund der Corona-Pandemie aufmerksam machen. Sie forderten weitere spezifische Soforthilfen für die Reisebüros und kleinen Reiseveranstalter in Thüringen sowie eine Exit-Strategie aus der Krise.

Die Bundesregierung hat die weltweite Reisewarnung für Touristen wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 14. Juni verlängert. „Im Moment sehe ich kein Ende der Beschränkungen, kein Licht am Ende des Tunnels“, sagte der Reiseunternehmer Sebastian Enders, der in Großbreitenbach und Ilmenau zwei Reisebüros führt. „Wir brauchen Zuschüsse, die uns ermöglichen, über die Zeit zu kommen und wir brauchen schnelle Lösungen zur Auszahlung des Kurzarbeitergeldes.“ Die Reisebranche hatte für Mittwoch bundesweit zu Aktionen aufgerufen.

Fahrschulen protestieren für schnelle Wiedereröffnung

Auch Thüringer Fahrlehrer haben sich zu einer Protestaktion in Erfurt versammelt, um mit einem Autokorso von fünfzig Fahrzeugen am Landtag auf ihre prekäre Lage aufmerksam zu machen. An dem Protest des Thüringer Fahrlehrerverbandes nahmen unter anderem 40 Geraer Fahrlehrer mit 22 Fahrzeugen teil.

Viele der 423 Fahrschulen in Thüringen sind im Zuge der Corona-Pandemie in Existenznot geraten und dürfen trotz mehrerer vorgelegter Konzepte nicht öffnen.

Der Thüringer Fahrlehrerverband fordert die Erlaubnis zur schnellen Wiedereröffnung der Fahrschulen. In drei Bundesländern sei dies bereits geschehen. Viele Betriebe fühlen sich in ihrer Existenz bedroht und fordern eine Perspektive.