Unstrut-Hainich. 70 Jahre nach Ende der Berliner Luftbrücke sollen historische Flugzeuge wieder über Deutschland fliegen. Auch in Großengottern sollen sie zu sehen sein. Dazu ist am 12. Juni eine Aktion am Piloten-Denkmal geplant.

Zum Jubiläum 70 Jahre nach Ende der Berliner Luftbrücke sollen die als Rosinenbomber bekannt gewordenen historischen Maschinen noch einmal über Deutschland fliegen. Etwa zehn bis zwölf der 40 erwarteten Flugzeuge sollen am Vormittag des 12. Juni auch über Großengottern zu sehen sein, informierte Ortschaftsbürgermeister Thomas Karnofka (Freie Wähler).

Die Rosinenbomber haben ei­ne besondere Beziehung zu der Region. Denn am 4. März 1949 stürzte eine der Maschinen an der Chaussee zwischen Großengottern und Heroldishausen ab. Der Pilot kam ums Leben, vier Besatzungsmitglieder konnten sich retten. 1999 wurde nahe der Absturzstelle ein Denkmal eingeweiht.

Für den 12. Juni sind alle Interessierten eingeladen, sich an dem Denkmal einzufinden. Eine US-amerikanische und eine deutsche Flagge sollen den Standort als vereinende Symbole schmücken. Die Flugzeuge sollen zwischen 10.15 Uhr und 11 Uhr die Stelle passieren – laut Thomas Karnofka in etwa 300 bis 400 Metern Höhe, also vom Boden aus gut sichtbar.

Die Flugzeug-Staffel ist ein Verband, der sich im Verlauf der zweiten Juni-Woche auf verschiedenen Routen und mit Zwischenstopps auf den 1949 genutzten Flughäfen Richtung Berlin aufmacht. „Die Flugzeuge sind heute in aller Welt verteilt, in Privatbesitz oder als Eigentum von Stiftungen, Museen und Vereinen. Sie kommen aus Südafrika, Finnland, Alaska und weiteren Ländern hierher“, so Thomas Karnofka.

Während der von den Sowjets verhängten Berlin-Blockade vom Juni 1948 bis Mai 1949 sicherten die westlichen Alliierten die Versorgung der Bevölkerung aus der Luft. Die Flugzeuge erhielten ihren Spitznamen „Rosinenbomber“ beziehungsweise „Candy Bomber“, als die Piloten vor ihrer Landung für die wartenden Kinder Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen abwarfen.

Aktion am Flieger-Denkmal Großengottern, 70 Jahre nach Ende der Berliner Luftbrücke, 12. Juni, 10 Uhr