Berlin/Schmalkalden-Meiningen. Die Auszeichnung „Zorniger Kaktus“ geht in diesem Jahr auch nach Thüringen. Das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen hatte mit der Aufschrift „Prachtregion“ auf den Hintern von Volleyball-Spielerinnen geworben.

Auf Sexismus in der Werbung macht die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ mit ihrem Negativpreis „Zorniger Kaktus“ aufmerksam. In diesem Jahr geht eine „Auszeichnung“ nach Thüringen. Auf dem zweiten Platz der Online-Abstimmung landete das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen. Das Amt warb mit der Aufschrift „Prachtregion“ auf dem Hintern von Volleyball-Spielerinnen für mehr Tourismus. Die Sportlerinnen würden zu Sexobjekten degradiert, erklärte die Jury.

Als „Sieger“ ging ein fränkisches Unternehmen für Rohr- und Kanalreinigung hervor, das auf seinem Firmenwagen mit einer Frau wirbt, die in einem Rohr sitzt. Das stehe nicht nur in keinem Zusammenhang mit den angebotenen Dienstleistungen, diese seien auch noch grafisch in ihrem Schritt platziert und lenkten den Blick dorthin, kritisierte „Terre des Femmes“ Der Slogan „Wir... kommen immer durch!!!“ suggeriere zudem, dass Frauen immer sexuell verfügbar seien oder zumindest gefügig gemacht werden könnten.

Den dritten Negativpreis erhielt die Supermarktkette Edeka mit dem Clip „Danke Mama, dass du nicht Papa bist“, der laut „Terre des Femmes“ nahe legt, dass auch bemühte Männer keine guten Väter sein können. Rund 2700 Menschen wählten in einer Online-Abstimmung aus 50 nominierten Anzeigen die frauenverachtendste Reklame aus.