Erfurt. Thüringens Datenschutzbeauftragter Lutz Hasse hat starke Bedenken aufgrund der Aufnahmen für Apples neuen Kartendienst geäußert. Es sei davon auszugehen, dass auch von Apple verpixelte Gesichter und Autokennzeichen als Rohdaten weiter unverpixelt auf den Servern in den USA liegen.

Thüringens Datenschutzbeauftragter Lutz Hasse sieht Kamera-Messfahrten des amerikanischen Software-Konzerns Apple kritisch. Es sei unklar, ob diese Aufnahmen wirklich nur zur Verbesserung des Kartenangebotes Apple Maps dienten, sagte Hasse am Montag. Zudem sei davon auszugehen, dass auch von Apple verpixelte Gesichter und Autokennzeichen als Rohdaten weiter unverpixelt auf den Servern in den USA liegen. Apple startete am Montag die Fahrten seiner Kamera-Autos in Deutschland unter anderem in München, Stuttgart und Frankfurt. Auch Thüringen soll flächendeckend erfasst werden.

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Apple habe angegeben, die Gesichter von Menschen und die Kennzeichen von Autos zu verpixeln und so unkenntlich machen zu wollen, so Hasse. Das gelte aber nicht für Häuserfassaden, Vorgärten, Autos. Er riet, der Datenverarbeitung zu widersprechen und die Löschung der Rohdaten mit der Abbildung von Personen und Häusern zu beantragen.

Die bei den Kamerafahrten erfassten Daten sollen laut Apple in erster Linie die Apple-Karten in iPhones und anderen Geräten des Konzerns verbessern. Apple kann aus den Fotos unter anderem Informationen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Straßenführung herausziehen. Die Bilder könnten in Zukunft aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen - Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View.