Wenn sich heute Abend Nordhausens Stadtrat konstituiert und demnächst auch der neu gewählte Kreistag zusammentrifft, wird sich mancher TA-Leser sicher verwundert die Augen reiben. Und sich womöglich des Volksmunds ...

Wenn sich heute Abend Nordhausens Stadtrat konstituiert und demnächst auch der neu gewählte Kreistag zusammentrifft, wird sich mancher TA-Leser sicher verwundert die Augen reiben. Und sich womöglich des Volksmunds besinnen: „Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.“ Denn die beiden nach der Wahl erstellten Übersichtsseiten, die die beiden Gremien mit ihren Vertretern zeigten, haben schon wenige Tage nach dem Urnengang nur noch nostalgischen Wert. Einen Überblick über den Kreistag werden sie jedenfalls nur noch sporadisch geben können – treten doch von 46 gewählten sechs ihr Mandat gar nicht erst an! Der Grund: Amtliche Verpflichtungen, die einen Sitz rechtlich nicht erlauben, wie beim Landrat und seinem Stellvertreter. Oder: Bewerber, die plötzlich zeitliche Nöte und andere Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit vorschieben. Verboten anzutreten ist es weder Mitarbeitern der Kreisverwaltung noch Menschen mit vollem Terminkalender. Aus Sicht des Wählers ist es dennoch frustrierend, plötzlich von anderen vertreten zu werden, als von denen, die seine Stimme bekommen haben...

Natürlich können die Parteien jetzt entgegnen, dass sie nicht mit dem Einzug des Bewerbers rechnen konnten. Vielleicht gehen sie aber auch in sich, welchem politischen Mitbewerber solche Tiefschläge in das Vertrauen, solch schlechter Stil zuletzt Oberwasser beschert hat.