Erfurt. Viele Weihnachtsmärkte wurden Corona-bedingt abgesagt. Andere sollen unter besonderen Bedingungen stattfinden. Wie planen die Städte und Gemeinden? Ein Überblick für Thüringen.

Glühwein, gebrannte Mandeln, Bratwurst: Der gemütliche Bummel über den Weihnachtsmarkt ist für viele Menschen fester Bestandteil der Adventszeit. Doch dieses Jahr ist wegen der Corona-Pandemie vieles anders. Wo finden überhaupt noch Weihnachtsmärkte statt? Wo wurden sie bereits abgesagt? Das sind die Pläne in Thüringen (Stand: 2.12.20, 18 Uhr. Der Artikel wird regelmäßig aktualisiert.).

Der aktuelle Stand in Thüringen:

Erfurt

In Erfurt fällt der größte Weihnachtsmarkt Thüringens in diesem Jahr aus. Den Weihnachtsmarkt besuchen jährlich bis zu zwei Millionen Menschen.

Die Stadt zog Konsequenzen aus der Einstufung zum Risikogebiet und hat ab dem 27. Oktober Beschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Dazu gehörte auch die Absage des Weihnachtsmarktes. „Ich weiß, die Beschränkungen sind heftig“, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). Besonders mit dem Weihnachtsmarkt habe sich der Krisenstab die Entscheidung nicht einfach gemacht. „Aber entscheidend ist das, was für die Bevölkerung das beste ist.“

Die Absage des Weihnachtsmarktes ergibt sich aus der neuen Regel, dass zwar noch Messen, Ausstellungen und Spezialmärkte stattfinden dürfen, aber ohne Speise- und Getränkeangebot. Der Weihnachtsmarkt sollte am 24. November eröffnet werden und ist ohne Leckereien und Glühwein kaum denkbar.

Auch keine kleinen Weihnachtmärkte in der Stadt

Nicht nur der Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz ist dieses Jahr abgesagt: Auch in den Gassen und auf den anderen Plätzen sind Stände nicht erlaubt.

Hinter der Krämerbrücke, in den Höfen der Marktstraße, im Stadtgarten oder auf der Predigerwiese sind dieses Jahr keine Weihnachtsmarktaktivitäten zulässig. So könne es auch keinen Mittelaltermarkt auf dem ehemaligen Brauerei-Gelände geben, keinen Luthermarkt an der Kaufmannskirche und keinen fairen Adventsmarkt in der Barfüßerruine.

Kein verkaufsoffener Sonntag zu Nikolaus in Erfurt

Eisenach

"Es wird keinen Weihnachtsmarkt, wie wir ihn kennen, in Eisenach geben, aber wir wollen doch ein wenig weihnachtliches Flair in die Innenstadt bringen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke). Am Freitag 4. Dezember) wird ein weihnachtlicher Wochenmarkt auf dem Marktplatz eröffnen, der bis 22. Dezember, von Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, zum Schlendern einladen sollte.

Mit dem Start des Lockdowns schließt der Markt jedoch schon am 16. Dezember. Der normale Wochenmarkt soll aber nach Angaben der Stadt wie gewohnt am Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag geöffnet bleiben. Es gibt vorrangig Speisen und Getränke, wobei Alkohol nicht verkauft werden darf und alles nur zum Mitnehmen erstanden werden kann. Ein Verzehr auf dem Markt ist verboten. Die Stände des Wochenmarktes, welche keine Lebensmittel handeln, werden auch geschlossen.

Wartburg sagt Weihnachtsmarkt wegen Corona offiziell ab

Nicht stattfinden kann außerdem der mittelalterliche Weihnachtsmarkt auf der Wartburg. Die Coronabedingungen lassen es auf dem Platz vor dem Wartburghotel, den Innenhöfen und dem überschaubaren Außenbereich der Burg nicht zu, für entsprechende Abstände von Buden und Unterhaltung zu sorgen.

Eichsfeld

Nach langem Ringen und trotz vieler Vorbereitungen hat sich die Stadt Heiligenstadt dazu entschlossen, den diesjährigen Weihnachtsmarkt abzusagen. Während der Adventszeit sollen aber einige Glühweinstände in der Innenstadt genehmigt werden, teilte Rüdiger Eckhart, Leiter der Tourist-Information, mit.

Auch in Dingelstädt werde es nach jetzigem Stand keinen Weihnachtsmarkt geben, sagt Ordnungsamtsleiter Ansgar Nolte. Ebenfalls am 1. Adventswochenende wäre auch der mittelalterliche Adventsmarkt auf der Burg Hanstein mitsamt der großen Krippenausstellung gewesen. Aber auch das alles wird nicht stattfinden.

Die Stadt Leinefelde-Worbis und die Ortsteile werden in in diesem Jahr coronabedingt keine Weihnachtsmärkte und Seniorenweihnachtsfeiern ausrichten.

Weimar

Bis zuletzt wurde um eine gute Lösung gerungen. Am 18. November wurde der Weimarer Weihnachtsmarkt schließlich doch abgesagt. Zuvor hatte sich Oberbürgermeister Peter Kleine mit dem Gesundheitsamt, dem Krisenstab, den medizinischen Fachberatern und dem Haupt- und Personalausschuss des Stadtrates beraten.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Absage ist das Ergebnis der medizinischen Empfehlungen sowie des Aufrufs, die sozialen Kontakte zu minimieren“, erläuterte Peter Kleine.

Mit der Absage des Weihnachtsmarktes kann auch der für den 6. Dezember geplante verkaufsoffene Sonntag nicht stattfinden.

Landkreis Gotha

Der Weihnachtsmarkt, mit Eisbahn, im Innenhof des Schlosses Friedenstein in Gotha (Archivbild).
Der Weihnachtsmarkt, mit Eisbahn, im Innenhof des Schlosses Friedenstein in Gotha (Archivbild). © Peter Riecke | Peter Riecke

Der Gothaer Weihnachtsmarkt, der am 23. November eröffnen sollte, wird aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Am 9. November zog die Residenzstadt Gotha die Reißleine. So wird es in diesem Jahr kein weihnachtliches Treiben auf den Marktplätzen der Stadt geben. Mit der Absage wolle man eine sprunghafte Ausbreitung des Coronavirus verhindern, teilte die Kultourstadt GmbH Gotha mit.

In diesem Jahr wird es auch keinen „Winterzauber im Schloss“ geben. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat die zweite Auflage des Weihnachtsmarktes im Schloss Friedenstein in Gotha abgesagt.Hintergrund dafür sind die steigenden Corona-Infektionszahlen. Das weihnachtliche Marktgeschehen mit Eisbahn sollte unrsprünglich am 27. November eröffnet werden und bis zum 6. Januar 2021 dauern.

Aufgrund der ansteigenden Coronazahlen haben sich viele Städte und Gemeinden im Landkreis Gotha dazu entschieden, in diesem Jahr auf Advents- und Weihnachtsmärkte zu verzichten. Zum Beispiel wird es in Waltershausen keinen Weihnachtsmarkt geben.

Für das erste Adventswochenende hatte die Stadt Ohrdruf ihren diesjährigen Weihnachts- und Sternenmarkt geplant. Weil der aber vom 27. bis 29. November stattfinden sollte, ist er laut der neuesten Landesverordnung wegen der Corona-Pandemie nicht mehr möglich, denn sie untersagt Veranstaltungen bis Ende November. Der Sternenmarkt fällt aus, eventuell soll es aber einen Adventsbummel im Dezember geben.

Kein Markt im Park am ersten Advent auf Burg Ohrdruf: Aufgrund der derzeit geltenden Rechtslage sei das Festhalten am Eröffnungstermin der Adventsmärkte Ende November in Ohrdruf unrealistisch und hinsichtlich der Planungsunsicherheit für alle Beteiligten unzumutbar, teilt Gartenkönig André König aus Suhl mit. In der Hoffnung, dass sich die allgemeine Situation Ende November verbessere, plane der Burg-Betreiber zunächst den Beginn der Märkte am darauffolgenden zweiten Adventswochenende, vom 4. bis 6. Dezember. Die Entscheidung darüber, ob die weiteren Termine vom zweiten bis vierten Advent realistisch und logistisch machbar seien, solle spätestens am 25. November, entsprechend der Pandemie-Situation getroffen werden.

Auch der Der Weihnachtsmarkt in Tambach-Dietharz, der am 29. November geplant war, ist abgesagt.

Ilm-Kreis

Die Corona-Krise zwingt die Stadt Arnstadt zur Absage des Weihnachtsmarktes. „Die aktuelle Infektionslage zwingt uns leider dazu, den Arnstädter Weihnachtsmarkt abzusagen, so Bürgermeister Frank Spilling (parteilos). Geplant war dieser vom 3. bis zum 6. Dezember. Aufgrund der auch weiterhin ungewissen Zukunft sei eine Planung im Moment nicht möglich.

Optimistisch bis zum Schluss blieben die Mitglieder des Stadtkern e.V., die seit Jahren den Bachadvent in Arnstadt organisieren. „Wir können zwar nicht wie sonst üblich in Höfen und Kellern feiern, aber wir planen ein dreitägiges Open Air auf dem Markt mit jeweils 1000 Zuschauern“, so Vereinschef Christoph Hodgson noch vor wenigen Tagen. Ein umfangreiches Hygienekonzept wurde ausgetüftelt. Zudem sagten namhafte Künstler zu. Der Teil-Lockdown, der Veranstaltungen bis einschließlich dem ersten Adventswochenende verbietet, machte die Pläne nun zunichte. Der Bachadvent fällt aus.

Auch der Neideckverein sagt den Advent unterm Turm ab.

Zwei kleinere Angebote will Ilmenau unterbreiten: Am 5. und 6. Dezember sollen, wenn möglich, die „Hüttenweihnacht“ im Kernstadtgebiet und die „Hofweihnacht“ auf dem Gelände „Amtsgarten“ für adventliches Flair sorgen.

Landkreis Nordhausen

Der Nordhäuser Weihnachtsmarkt muss ausfallen. Diese traurige Nachricht verkündete Oberbürgermeister Kai Buchmann am 3. November.

Nach derzeitigem Stand fällt auch der geplante Weihnachtsmarkt in Bleicherode wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte jüngst Landgemeinde-Bürgermeister Frank Rostek (CDU) mit. Eventuell werde es aber weihnachtliche Aktionen in den Geschäften der Stadt geben.

Auch der Kulturkreis-Verein die Corona-Auflagen nicht erfüllen und zieht die Reißleine: Der Weihnachtsmarkt am Schloss Heringen fällt aus.

Da der Ortsteilrat in Hesserode nicht nicht von einer Entspannung im Winter ausgeht, werde es keine Seniorenweihnachtsfeier und keinen Weihnachtsmarkt mit Kinderfeier geben.

Auch in Niedersachswerfen fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr aus. Der Ortschaftsrat plant eine Tannenbaum-Aktion, um den Advent im Dorf wenigstens ein bisschen zu bereichern.

Kyffhäuserkreis

Der Weihnachtsmarkt in Sondershausen ist abgesagt worden. Laut Bürgermeister Steffen Grimm sei eine traditionelle Umsetzung aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen und der bekannten Corona-Schutzmaßnahmen 2020 nicht umzusetzen. Auch der "Start in den Advent", die traditionelle Veranstaltung mit Markttreiben in Sondershausen fällt aus. Damit entfällt auch der verkaufsoffenen Sonntag, der an diese Veranstaltung gebunden ist.

Als kleinen Ersatz für den aufgrund der Coronapandemie abgesagten Weihnachtsmarkt wird die Stadt Sondershausen am 18. und 22. Dezember einen erweiterten Wochenmarkt mit weihnachtlichem Charakter anbieten. Weihnachtliche Klänge über Lautsprecher sollen beim Bummel über den Markt für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen. Abhängig von der Witterung sollen die Märkte bis 15 Uhr öffnen. Das teilte die Stadtverwaltung mit.

Bis zuletzt hatte Bad Frankenhausens Bürgermeister Matthias Strejc (SPD) gehofft, dass der Weihnachtsmarkt der Kurstadt stattfinden kann, irgendwie. Sogar am zweiten oder dritten Adventswochenende wäre das für den Bürgermeister denkbar gewesen. Doch jetzt fällt auch in Bad Frankenhausen der Weihnachtsmarkt ins Wasser. Als Grund werden unverändert hohe Infektionszahlen angegeben.

Auch in Greußen ist der Weihnachtsmarkt aufgrund der Coronapandemie und steigender Infektionszahlen abgesagt. Ursprünglich war das Fest, das traditionell auf dem Marktplatz stattfindet, für den 5. Dezember geplant. Auch die Seniorenweihnachtsfeier, die Feuerwehr, Karnevalsclub und die Stadt gemeinsam ausrichten, ist von der Absage betroffen.

Landkreis Sömmerda

Auch Sömmerda muss der aktuellen Lage Rechnung tragen: Den Weihnachtsmarkt – er war vom 30. November bis 6. Dezember gemeinsam mit dem Handwerker- und Gewerbeverein Sömmerda geplant – sagt die Stadt schweren Herzens aufgrund der gegenwärtigen Entwicklungen ab. Der Schittchenmarkt vom Handwerker und Gewerbeverein(HGV) am 29. November ist ebenfalls betroffen.

Nun mache sich die Abteilung Kultur gemeinsam mit dem HGV und Akteuren Gedanken, um den Sömmerdaern in der Vorweihnachtszeit dennoch ein wenig besinnliche Stimmung zu bereiten. Dazu wird die Stadt auf ihrer Homepage und in den sozialen Medien informieren.

So steht es um die Weihnachtsmärkte im Landkreis:

  • Wolfgang Lutz, Betriebsleiter der Runneburg, geht davon aus, dass es einen kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende geben wird, inklusive geregeltem Ein- und Auslasssystem.
  • Der Weihnachtsmarkt in Rastenberg (am dritten Adventssonnabend) ist nicht abgesagt. Es laufen Gespräche, ob dieser in abgeschwächter Form stattfinden kann, unter welchen Auflagen und Bedingungen.
  • Ob der traditionelle Nikolaustag am 6. Dezember im Rittergut in Kölleda stattfinden kann, ist noch nicht abzusehen.
  • In Kindelbrück gibt es kaum Hoffnung. „Ich gehe davon aus, dass die Veranstaltung unter den Bedingungen nicht durchgeführt werden kann“, sagt Klaus Günther, Vorsitzender der Sport- und Spielgemeinschaft.
  • Lebendige Adventskalender gibt es in Rastenberg und Kölleda

Weimarer Land

In Bad Berka ist der Weihnachtsmarkt abgesagt worden. Sowohl der Weihnachtsmarkt der Kurstadt als auch jener im Ortsteil Tannroda finden in diesem Jahr nicht statt, ebenso wenig die Seniorenweihnachtsfeiern.

Um trotz allem Besinnlichkeit aufkommen zu lassen, wird über die gesamte Adventszeit Bad Berkas Markt weihnachtlich geschmückt – inklusive eines großen Schwibbogens. Für die Kinder wird ein Märchenwald zum Verstecken und Entdecken aufgebaut. Und auch auf geschmückte Weihnachtsbäume müssen die Kurstadt und ihre Ortsteile nicht verzichten.

Auch in Bad Sulza wird in diesem Jahr kein Weihnachtsmarkt stattfinden. Laut Auskunft aus dem Rathaus, hätten sich zuvor Verwaltung und Vertreter des Hauptausschusses in einer Diskussion darauf verständigt.

Knackpunkt sei die Vielzahl der zu treffenden Maßnahmen, um der Thüringer Verordnung zur Eindämmung der Pandemie zu entsprechen.

Hingegen kämpft die Vereinigung der landwirtschaftlichen Direktvermarkter Thüringens weiter um ihren traditionellen weihnachtlichen Bauernmarkt in Mellingen. In dieser Woche soll ein Hygienekonzept beim Gesundheitsamt des Weimarer Landes eingereicht werden. Die Landwirte sind fest entschlossen, an den beiden Wochenenden des 3. und 4. Advent (12./13. sowie 19./20. Dezember) ihren Bauernmarkt auch unter Corona-Bedingungen stattfinden zu lassen.

Unstrut-Hainich-Kreis

In Mühlhausen ist der Weihnachtsmarkt abgesagt worden. In Bad Langensalza erwägt man einen spontanen kleinen Weihnachtsmarkt. Wenn es die Corona-Situation im Dezember zulasse, könnten einige örtliche Gastronomen spontan eine Art Weihnachtsmarkt auf die Beine stellen. Darüber informierte der Vorsitzende des Gewerbevereins, Christian König.

Weder in der Bad Langensalzaer Innenstadt noch im Ortsteil Ufhoven wird es Lebendige Adventskalender geben. 2017 war der Lebendige Adventskalender ins Leben gerufen worden, täglich wechselten die Stationen bei Vereinen, Geschäften und in Einrichtungen, die sich dabei vorstellten und für Unterhaltung sorgten. Wie Pfarrer Friedrich Berger informierte, suche man derzeit nach Möglichkeiten, die Adventszeit dennoch zu beleben. So seien etwa einzelne Aktionen denkbar.

Altenburger Land

In Altenburg wird es in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt geben. Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen fällte die Stadtverwaltung die Entscheidung. Mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Entwicklung sei es nicht zu verantworten.

Auch der Lebendige Adventskalender in Schmölln fällt aus. Das Gesundheitsamt des Landkreises konnte nach Prüfung der Unterlagen aus infektionshygienischer Sicht das vorgelegte Konzept nicht genehmigen, hieß es dazu aus dem Landratsamt.

Trotz Corona-Pandemie könnte der Weihnachtsmarkt in Schmölln stattfinden. Das Unternehmen Ablängtechnik GmbH mit Sitz im Industriegebiet Nitzschka hat mit Hycos eine Hygieneschleuse entwickelt, die Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt im Dezember möglich machen könnte. Ob der Weihnachtsmarkt stattfindet, hängt aber auch vom Inzidenz-Wert im Altenburger Land ab.

Peter van Elkan plant einen privaten Weihnachtsmarkt in Gößnitz. Als sich die Absagen mehrten, hat er sich ein Konzept überlegt und selbst einen „Weihnachtshof to Go“ organisiert. Mitten in Gößnitz, an der Kreuzung Zwickauer und Gartenstraße, baut er auf seinem Grundstück mithilfe seines Sohnes derzeit Buden auf. Gibt das Gesundheitsamt grünes Licht, kommt auch noch ein Kinderkarussell dazu. Sein Plan ist, an jedem Adventswochenende sowie am 26. und 27. Dezember von 14 bis 20 Uhr zu öffnen. Separate Ein- und Ausgänge wären gewährleistet, die Besucherzahl begrenzt und alle Speisen nur zum Mitnehmen. Im besten Fall hofft er auf eine Genehmigung, dass er auch noch seine große Lagerhalle daneben öffnen darf.

Saale-Orla-Kreis

Trotz Absage vieler Weihnachtsmärkte im Saale-Orla-Kreis sind Veranstaltungen für die Adventszeit geplant.

Aufgrund der massiven Einschränkungen bezüglich der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verordnungen sei die Organisation mit einem großen Aufwand verbunden. Daher wurde auch in Bad Lobenstein der Weihnachtsmarkt abgesagt. Jedoch gibt es Pläne für einen außergewöhnlichen Adventskalender. Außerdem hat man sich folgendes für die Händler ausgedacht. Für die Vorweihnachtszeit ist zudem eine Premiere in Vorbereitung: Die Musikschule Saale-Orla plant einen musikalischen Adventskalender sowohl in Bad Lobenstein als auch in Pößneck.

Auch in Wurzbach ist der Weihnachtsmarkt abgesagt worden. Es fehle an Personal und technischen Möglichkeiten, um die Personenzahl auf dem Markt zu kontrollieren, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Aber das technische Schaudenkmal „Gießerei Heinrichshütte“ plant an der Tradition des Schaugießens an den Feiertagen festzuhalten.

Neben Bad Lobenstein und Wurzbach hat auch die Gemeinde Rosenthal am Rennsteig bereits kundgetan, dass fast alle größeren Veranstaltungen in den Ortsteilen zur Weihnachtszeit abgesagt wurden. So wird es in Blankenstein kein Lichtlefest auf dem Selbitzplatz geben ebenso wie in Pottiga das traditionelle Pyramidenanschieben. Schon vor einigen Wochen wurde entschieden, dass in diesem Jahr kein Romantischer Weihnachtsmarkt in Blankenberg stattfinden wird. In Neundorf wurde der Sauweihnachtsmarkt abgesagt.

Auch abgesagt ist der historische Adventsmarkt in Neustadt an der Orla. Nach Angaben von Bürgermeister Ralf Weiße (Bündnis für Neustadt), kann die Stadt die umfangreichen Corona-Auflagen nicht umsetzen. Um Maskenpflicht, Abstandsregeln, die begrenzte Gästezahl und ein Alkoholverbot zu kontrollieren, fehlten der Stadt Mitarbeiter, wie MDR Thüringen berichtet.

Die Stadt Schleiz hatte für das letzte Novemberwochenende den Schleizer Weihnachtsmarkt fest im Blick. Dieser fällt ebenfalls aus – ohne Nachholtermin.

Am 28. und 29. November, dem ersten Adventswochenende, wird kein Adventsmarkt in Pößneck stattfinden. Auch die Glühweinmeile am Freitag davor sowie der verkaufsoffene Sonntag als begleitende Angebote sind hinfällig. Man sei dabei zu prüfen, ob sich wenigstens der Adventsmarkt beziehungsweise eine ähnliche Veranstaltung am zweiten Advent oder noch später im Dezember nachholen lässt, sagte Bürgermeister Michael Modde (parteilos).

Saale-Holzland Kreis

Den beliebten Nacht-Weihnachtsmarkt kann es in Eisenberg wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht geben. Auch der Umzug mit Weihnachtsmann hat in diesem Jahr Pause. Dennoch will die Stadt eine Alternative bieten.

Mehrfach mussten wegen wegen der Corona-Verordnungen die Pläne für die „EIS-Weihnacht“ als Ersatz für den in diesem Jahr nicht durchführbaren Eisenberger Nachweihnachtsmarkt angepasst werden. Mit den seit 1. Dezember geltenden Regeln für Versammlungen und Veranstaltungen müssen die Organisatoren nun kurzfristig auf „Plan D“ umschwenken. „Die kulturelle Umrahmung an den langen Donnerstagen in der Innenstadt darf nicht stattfinden“, erklärt Eisenbergs Bürgermeister Michael Kieslich (CDU). Also keine Drehorgelmusik, keine Stelzenläufer und auch kein Weihnachtsmann zur „EIS-Weihnacht“ im Zentrum der Kreisstadt.

In Hermsdorf findet ebenfalls der eigentlich für 11. bis 13. Dezember geplante Weihnachtsmarkt und die Weihnachtsgala am 19. Dezember nicht statt.

Eine Maskenpflicht im Stadtzentrum von Eisenberg gebe es nicht, sagt der Bürgermeister auf Zeitungsnachfrage. Die treffe auf die Gegebenheiten in der Einkaufsmeile nicht zu. Aber wenn Menschen vor Geschäften mit Maske warten oder der Einkaufsbummel in der Geschäftsstraße von Laden zu Laden führt, dann sei die Mund-Nasen-Bedeckung zur „EIS-Weihnacht“ jedoch zu empfehlen.

Gera

Der Märchenmarkt in Gera (Archivbild).
Der Märchenmarkt in Gera (Archivbild). © Stadtverwaltung Gera / Claudia Steinhäußer

Auch die Stadt Gera hat am 19. November die Absage ihres Weihnachtsmarktes bekanntgegeben. Aus einer Mitteilung geht hervor, „dass der Geraer Märchenmarkt in der traditionellen Form nicht stattfinden wird“. Auf eine märchenhafte Adventszeit in der Innenstadt muss aber trotzdem nicht ganz verzichtet werden: 38 Märchenfiguren werden aufgebaut. Ab dem 1. Dezember soll zudem der Wochenmarkt auf dem Geraer Marktplatz an den üblichen vier Markttagen Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonnabend zu den üblichen Öffnungszeiten um weihnachtliche Händlerbuden erweitert werden. Und zwar länger als sonst, nämlich bis zum 28. Dezember.

Landkreis Greiz

In Bad Köstritz soll der Weihnachtsmarkt am 6. Dezember stattfinden. Es werde es Musik und Stände wie üblich geben. Neu sei aber die Aufteilung der Stände, sodass ein Ein- und Ausgangsbereich für Gäste deutlich werde. Erfahrungen habe man bereits beim Dahlienfest gesammelt, sagte Bürgermeister Dietrich Heiland (CDU).

Abgesagt wurde dagegen der Weihnachtsmarkt in Münchenbernsdorf. Da sich die Situation deutschlandweit verschärfe, wolle man kein Risiko eingehen, heißt es vom Bürgermeister Andreas Stehfest (Pro Kommune FWG). Allerdings werde es einen Weihnachtsbaum geben und Girlanden in den Straßen aufgehängt.

Die Entscheidung zur Absage fiel in Ronneburg schon vor mehreren Wochen. In diesem Jahr wird es also kein Pyramidenfest geben.

In Weida gibt es derweil noch Hoffnung auf einen Weihnachtsmarkt. Dieser würde traditionell am dritten Adventswochenende stattfinden, also am 12. und 13. Dezember. Die endgültige Entscheidung, ob es einen Weihnachtsmarkt gebe, falle am 4. November.

Der Weihnachtsmarkt in Zeulenroda-Triebes soll stattfinden, soweit es die aktuellen Entscheidungen innerhalb der Corona-Krise zulassen, informierte Bürgermeister Nils Hammerschmidt. Der Weihnachtsmarkt wird dieses Jahr vom 4. bis 13. Dezember gehen. Dabei werden sich die Marktstände nicht nur auf Zeulenrodas „Guter Stube“, also dem Marktplatz, konzentrieren. Aktiv mit einbezogen werden sollen der Tuchmarkt und die Schleizer Straße.

Das Winterdorf in Greiz fällt nun auch dem Mitte Dezember verkündeten Lockdown in Thüringen zum Opfer: "Nur noch ein alkoholfreier Mitnahme-Kiosk sein zu können, macht weder Organisatoren noch Besuchern Freude und steht dem Sinn des Winterdorf, ein gemütliches Beisammensein zu fördern, gänzlich entgegen", schreiben die Organisatoren

Jena

Trotz aller Bemühungen für Lösungsszenarien haben die Stadt Jena und JenaKultur den diesjährigen Weihnachtsmarkt in der Saalestadt abgesagt. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagte Oberbürgermeister Thomas Nitzsche. "Trotz aller pandemischen Argumente wissen wir um die existentiellen Nöte vieler unserer Partner. Händler, Schausteller und Gastronomen – viele von Ihnen haben in diesem Jahr kaum oder keine Umsätze aufgrund der zahlreichen Veranstaltungsabsagen erwirtschaften können." Auch für das Weihnachtsgeschäft der Einzelhändler fehle nun ein wichtiger Frequenzbringer, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

"Die erstmalige Absage des Jenaer Weihnachtsmarktes ist nach der Absage der Kulturarena, ein weiterer bitterer Schlag für unser Team und unsere Partner", erläuterte Carsten Müller, Mitglied der Werkleitung des Veranstalters JenaKultur.

Dennoch werde der Jenaer Markt auch in diesem Jahr weihnachtlich geschmückt. Ebenfalls wird versucht, das traditionelle Turmblasen vom Rathausturm zu ermöglichen. Hier gebe es noch Abstimmungen, teilte die Stadt mit.

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Der traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Saalfelder Markt fällt in diesem Jahr aus. Darüber informierte Saalfelds Bürgermeister Steffen Kania (CDU) am 18. November die Stadtratsmitglieder. Das Hygienekonzept gegen die Gefahren einer Corona-Infektion sei nach Auskunft des Gesundheitsamtes nicht genehmigungsfähig. Dafür zumindest einen Mini-Weihnachtsmarkt. Doch auch hier gibt es Bedenken.

In Rudolstadt hält man derzeit noch an "Schillers Weihnacht" auf dem Markt fest. Der Starttermin wurde auf den 1. Dezember verschoben. Letzter Markttag wäre der 27. Dezember. Das Hygienekonzept sieht eine Zugangsbeschränkung vor. Geplant sind Stände mit Glühwein, süßer und deftiger Kost, Handwerkskunst und weihnachtlichen Accessoires.

Nach Abstimmung mit dem örtlichen Gewerbeverband muss der diesjährige Weihnachtsmarkt in Leutenberg ausfallen. Grund seien die erhöhten Auflagen infolge der Corona-Pandemie. Noch ist aber geplant, an den vier Adventssonntagen auf dem Marktplatz Musik erklingen zu lassen, wobei auch dies vom weiteren Infektionsgeschehen abhänge.

Fotos von den Mini-Weihnachtsmärkten in Saalfeld und Rudolstadt:

Suhl

Die südthüringische Stadt wird kommende Woche die Öffentlichkeit über ihre Pläne informieren.

Meiningen

Der Weihnachtsmarkt in Meiningen soll nach bisherigen Angaben stattfinden. Geplant ist er vom 23. November bis 23. Dezember.

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