Mühlhausen. Fünf bis zehn Millionen Euro soll das neue Bratwurstmuseum in Mühlhausen kosten. Der Entwurf des Architekten wird bei Facebook heftig diskutiert.

Schon in gut einem Jahr soll das 1. Thüringer Bratwurstmuseum nach seinem Umzug von Holzhausen nach Mühlhausen seine Pforten öffnen. Der Entwurf des Architekten, der unter anderem ein Veranstaltungsgebäude und Souvenirshop sowie später auch ein Feriendorf mit Indoorspielplatz vorsieht, wird auf unserer Facebook-Seite heiß diskutiert.

„Ich finde die Idee sehr gut. Vor allem, weil es nicht einfach nur ein Museum werden soll, sondern weil hier auch an Familien und Kinder gedacht wird“, schreibt Marco Lasch. „Mein Dank an den Investor. Hoffentlich bleibt es nicht nur ein Plan.“ Ähnlich sieht es Yvonne Lemke: „Das klingt sehr gut wenn es wirklich so wird – vor allem, dass es auch für Familien sein soll.“

Warum ausgerechnet das Brandenburger Tor?

Entwurf für den Eingang zum Bratwurstmuseum.  Foto: Architekturbüro Sebastian Machleb
Entwurf für den Eingang zum Bratwurstmuseum.  Foto: Architekturbüro Sebastian Machleb © zgt

Christina Leineweber sieht den Entwurf dagegen kritisch: „Was hat denn das Brandenburger Tor mit der Thüringer Bratwurst zu tun?“ Sie frage sich, ob es keine Thüringer Sehenswürdigkeiten gegeben hätte, die der Architekt hätte zitieren können. Auch Jerome Wenzel aus Menteroda schwant Böses: „Da bekommt unser Mühlhausen bestimmt seinen eigenen BER.“

Für Christian Hühn wirkt der Entwurf „wie ein Mischung aus Albert Speer und Disneyland“. In die gleiche Kerbe schlägt auch Matthias Jecke: „Beim Kuppelbau fehlt eigentlich nur noch der Reichsadler unter der Bratwurst, und warum man das Brandenburger Tor imitiert, wird Geheimnis des Entwurfsverfassers bleiben.“

Rückendeckung für den privaten Investor

Doch der private Investor Jan Kratochwil bekommt auch viel Zuspruch. „Da wird etwas von einer Privatperson geschaffen, und bevor der erste Stein gelegt ist, wird die Idee mit Füßen getreten“, schreibt Daniel Fasshauer. Ähnlich sieht es auch Facebook-Nutzer Dat Ello: „Ich finde es Klasse, meinen Respekt an Jan Kratochwil. Ich kann diese ganzen Nörgler nicht verstehen - einerseits regt man sich darüber auf, dass Mühlhausen nichts bietet, andererseits regt man sich darüber auf, wenn sich ein Investor Gedanken macht und etwas in Mühlhausen plant.“ Kratochwil investiere sein privates Vermögen und keine Steuergelder. Wem es nicht gefalle, der könne ja zu Hause bleiben.

CDU-Stadtrat: Müßige Diskussion

Auch CDU-Stadtrat Roland Reichenbach kommentiert auf unserer Facebookseite: „Es ist müßig, wie Einige hier über die Investition, Standort, Name, Konzept, Architektur usw. diskutieren. Nur ein netter Hinweis an alle, die keine Ahnung rund um das Geschehen haben. Herr Kratochwil hat die Rechte , also die Firma Bratwurstmuseum gekauft, von Privatpersonen. Er investiert auf seinem Privatgelände und noch zusätzlichem Gelände in Millionenhöhe. Die Stadt Mühlhausen als zuständige Gemeinde hat sich mit allen baubehördlichen, nötigen Genehmigungen zu befassen.“

Uwe Keith (li.) vom Bratwurstmuseum mit Architekt Sebastian Machleb (Mitte) und Ralf Weise vom Planungsbüro. Foto: Volkmann
Uwe Keith (li.) vom Bratwurstmuseum mit Architekt Sebastian Machleb (Mitte) und Ralf Weise vom Planungsbüro. Foto: Volkmann © zgt

Die Stadträte könnten nicht entscheiden, ob es Roster oder Bratwurst heiße oder ob der Eingang dem Brandenburger Tor oder dem Innenhof der Akropolis nachempfunden werde. „Unsere Pflicht besteht lediglich darin, einem Investor nicht im Wege zu stehen mit sinnlosen Diskussionen. Wenn wir als Einheimische in unberechtigter Weise so ein Vorhaben schlecht reden, was bitte schön sollen Menschen außerhalb von Mühlhausen glauben, was hier los ist?“, fragt sich Reichenbach.

Was haben die genommen?

Etwas weniger Ernst sieht es Jürgen Stellmacher: „Ein, zwei Bier zur Wurst ist ok, aber das waren eindeutig zu viel Bier.“ Thomas Schmidt schreibt: „Bei allem Ärger können die Holzhäuser jetzt immerhin froh sein, dass ihnen das erspart bleibt.“ Und Ekki Große fragt: „Was haben die denn genommen? Eberswalder Würstchen?“

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