Weimar. Mit rund 3000 Gästen erlebte Weimars frisch saniertes Freibad am Sonntag den bislang bestbesuchten Tag. Ein weiteres Stück Liegewiese wurde nun freigegeben.
Auch im sanierten Schwanseebad brechen die Weimarer nicht mit ihren Gewohnheiten. Scheint die Sonne satt, strömen sie zu Tausenden ins Freibad. Doch in dem Maße, in dem Wolken den Himmel verhängen, ziehen sie selbst bei annehmbarem Badewetter andere Freizeitbeschäftigungen vor.
Schon vor Jahren konnten Weimars Schwimmmeister ein Lied von dieser Art Wetterfühligkeit ihrer Gäste singen. Nun, da drei Wochen seit der Wiedereröffnung vergangen sind, kam Andreas Zündel, Sportstätten-Leiter bei der Stadtwirtschaft, diese Binsenweisheit neuerlich in den Sinn – allerdings nicht im Groll. Schließlich war das Wetter in den vergangenen Wochen tatsächlich nicht immer das freibadfreundlichste. Und neugierig seien die Weimarer auf ihr frisch saniertes Bad allemal.
Aktuell hält sich der Zuspruch ohnehin alles andere als bedeckt. Seit dem Wochenende hat die Wassertemperatur die 20-Grad-Marke übersprungen. Am gestrigen Montag zeigte das Thermometer mittags 23 Grad in den Becken. Und mit rund 3000 Besuchern war der Sonntag bis dato der publikumsträchtigste Tag der noch jungen Saison. Dass die Wasserfarbe ob der Hitze und der Frequentierung wie vor dem Umbau zuweilen auf milchiges Grün umschlägt, müssen Badbesucher nicht fürchten. Einerseits werden die Schwimmbecken nicht mehr aus der Lotte, sondern aus dem Trinkwassernetz befüllt. Andererseits wird der gesamte Beckeninhalt mehrmals täglich durch die Umwälzanlage geführt. Pro Stunde befördert diese immerhin 1000 Kubikmeter. Da durch die Benutzung und durchs Verdunsten Wasser in den Becken verloren geht, werden – so die Faustregel – pro Gast 30 Liter Frischwasser eingespeist.
Moderne Desinfektionsanlage
Nicht zuletzt verfügt das Schwanseebad nun über eine moderne Desinfektionsanlage. Diese auf die wechselnde Besucherzahl abzustimmen, die Chlorzufuhr exakt anzupassen und den pH-Wert des Wassers zu regulieren, gehörte auch zu den Lehrstunden dieser Tage.
Darüber hinaus sei in den Anlaufbetrieb schon viel Routine eingekehrt. Die Wirtschaftseinfahrt zur Schwanseestraße hin brauche noch ihr Tor zurück, das den noch immer hier stehenden Bauzaun ersetzt. Dort, wo Liegewiesen frisch angesät wurden, ist das Betreten noch einige Zeit verboten. Zur Mitte des Sommers hin, so schätzt Zündel, werde der Rasen dicht und der Boden fest genug sein, um diese Flächen freizugeben. An der Nordseite des Bades in Richtung Asbachstraße sei der Rollrasen hingegen schon so gut angewachsen, dass dieser Grünstreifen nun genutzt werden kann.
Ansonsten funktioniere Weimars Freibad genauso, wie es dies planmäßig soll. Dass planmäßig nicht immer das Optimum bedeutet und jegliche Wünsche erfüllt, zeigt sich momentan jedoch auch. Ein Bereich des Bades, der noch den einen oder anderen Gedanken verlangt, ist jenes halbrunde Becken zur Bad Hersfelder Straße hin, das allein der Optik dient und mit Lottewasser gefüllt ist. Zwar habe auch dieses Becken einen Zu- und Abfluss. Dem Grunde nach sei es allerdings ein stehendes Gewässer. Und das kann man bei entsprechender Wärme auch sehen und riechen. „Der Stadt als Bauherren haben wir das schon frühzeitig zu bedenken gegeben“, betonte Zündel.
