Weimar. Margarete Radestock feierte in Weimar-Nord ihren dritten dreistelligen Geburtstag und begrüßte wieder OB Peter Kleine

„Das gibt es ja nicht. Sie haben sich überhaupt nicht verändert“, sagte Peter Kleine freudestrahlend, als ihm gestern in der Stauffenbergstraße die Wohnungstür geöffnet wurde. Eine höfliche Redensart musste er dabei nicht bemühen. Das Urteil konnte sich der OB aus Erfahrung und ehrlichen Herzens erlauben. Schließlich war er bereits zum dritten Mal zu Gast bei Margarete Radestock – zum 100., zum 101. und nun zum 102. Geburtstag.

„So ein schöner Strauß“ erwiderte die Jubilarin – und freute sich neben den Blumen mindestens genauso über den Besuch ihres erklärten Lieblings-Gratulanten von Seiten der Stadt. Wie eh und je ist sie in bemerkenswerter Verfassung, liest täglich ihre Zeitung, schwatzt gern auf dem Balkon mit Nachbarn und schält sogar den Spargel zum Mittag selbst. Freilich sind da auch Helfer im Alltag, die ihr diese Selbstständigkeit ermöglichen, allen voran Tochter Heidi und Schwiegersohn Bernd. Nicht zuletzt ist auch in diesem Jahr der gemeinsame Ausflug fest eingeplant, wenn im Juni die Kirmes nach Auerstedt einlädt. Margarete Radestock stammt aus dem geschichtsträchtigen Dorf.

Auch ihre Sportbegeisterung hat sich die 102-Jährige bewahrt. Sie ist Fan des FC Bayern – und hat natürlich die Übertragung des DFB-Pokalfinales angeschaut. Kurz vor dem Schlusspfiff schlief sie allerdings ein. „Am nächsten Tag hat sie mich gleich angerufen und wollte wissen, wer gewonnen hat“, sagte ihre Tochter, die sich eher für Borussia Dortmund begeistern kann.