Kai Mudra über das Schloss Reinhardsbrunn.

Wer kennt ihn nicht diesen Satz? Er ist Fluch und Segen zugleich. Denn damit wird Verantwortung eingefordert. Im sozialen Bereich beispielsweise von Unternehmen, für Historisches von Hausbesitzern.

Wer in seinem Denkmal wohnen möchte, kann ein Lied davon singen, wie gnadenlos oder bürokratisch im Kleinen der Denkmalschutz über jedes Detail wacht. Kaum etwas geht ohne das behördliche Abnicken.

Ganz anders bei einem Schloss nahe Friedrichroda. Das Areal, auf dem es 1828 in seiner heutigen neugotischen Gestalt errichtet wurde, gilt vielen als die „Wiege Thüringens“. Im Spiegelsaal des Schlosses waren vor Jahren noch die Portraits der heiligen Elisabeth und ihres Ehemanns Ludwig IV zu erkennen.

Waren. Ob diese historischen Belege den Zerfall des Schlosses überdauert haben, ich weiß es nicht, befürchte aber das Schlimmste. Denn Thüringen schaffte es über Jahre nicht, den Zerfall des historischen Kleinods zu stoppen. Die in jüngster Zeit zumeist ausländischen Eigentümer ignorierten jede Mahnung und sogar Drohung des Landes. Einzig Notmaßnahmen waren möglich, um das Gebäude vorm Einsturz zu bewahren.

Bis zur Wende herrschte ein florierender Hotelbetrieb. Die Beherbergungsstätte gehörte zur DDR-Interhotelkette und durfte Gäste aus dem westlichen Ausland aufnehmen. Doch mit der Übernahme durch die Treuhandgesellschaft wurde das Schicksal des Schlosses besiegelt.

Jetzt übernimmt die rot-rot-grüne Landesregierung die Ruine und muss beweisen, dass sie der bessere Schlossherr ist. Denn wie heißt es so schön: Eigentum verpflichtet!