Erfurt. Landeswahlleiter Günter Krombholz spricht im Podcast zur Bundestagswahl über Sicherheit, Zeitplan, Briefwahl und Coronaregeln.

Am Sonntag wird gewählt. Günter Krombholz (69) trägt als Landeswahlleiter – die Aufgabe füllt er schon seit 2003 aus – in Thüringen die Gesamtverantwortung: Er spricht heute über …

… seine bisher schwierigste Wahl: „Jede Wahl ist mit einer gewissen Besonderheit behaftet. Diese Wahl läuft unter Rahmenbedingungen ab, die wir bisher nicht hatten. Stichwort: Corona.“

… Regeln im Wahllokal: „Jeder Wähler kann seine Wahlmöglichkeit in Anspruch nehmen. Wichtig ist das Tragen der Schutzmaske und das Einhalten der Infektionsschutzregeln.“

… das Briefwahlaufkommen: „Ich gehe davon aus, dass wir am Wahltag etwa 500.000 Briefwähler haben werden. Das ist eine Verdoppelung des Aufkommens zur letzten Bundestagswahl. Aber entschieden ist natürlich nichts. Das haben wir bei der letzten Landtagswahl gesehen. Deshalb kann ich jedem nur sagen: Gehen Sie zur Wahl!“

… die Auszählung der Briefwahlunterlagen: „Wir haben extra Briefwahlbezirke eingerichtet. Jede Gemeinde hat mitgeteilt, wo diese sind. Diese Auszählungen sind genauso öffentlich, wie die Auszählung der Urnenwahlergebnisse. Ab 15 Uhr sind schon vorbereitende Arbeiten in den Gemeinden. Auch hier kann man als Wahlbeobachter tätig sein.“

… über die Sicherheit der Wahl: „Bei der letzten Bundestagswahl hatten wir auch hier in Thüringen eine Delegation der OSZE. Sie hat sich die Wahlorganisation genau angeschaut und akribisch analysiert und bescheinigt: Unser Wahlsystem, das schließt auch die Briefwahl ein, ist das transparenteste und sicherste in ganz Europa.

Was auch sehr gut ist: Wir haben sehr aufmerksame Bürger. Wenn irgendwo eine Kleinigkeit auftritt, dann werden wir sofort informiert. Wir schauen uns diese Vorgänge dann genau an und regulieren diese.“

… über die Erst- und Zweitstimme: „Die Zweitstimme ist nicht hinter der Erststimme zu sehen. Sie entscheidet über die Zusammensetzung des Parlaments.

Mit der Erststimme, das ist die Wahlkreisstimme, entscheidet jeder Wähler, wer in Person für ihn im Parlament sitzt. Jeder Wahlkreissieger hat dann einen Sitz im Parlament. Die anderen Mandate werden über ein Rechenverfahren ermittelt. Erst- und Zweitstimme werden separat ausgezählt. Wird nur mit der Erststimme votiert und nicht mit der Zweitstimme, dann ist die Erststimme dennoch gültig und nur die Zweitstimme ungültig.“

… über den Zeitplan zur Auszählung: „Ich gehe davon aus, dass wir zwischen 22.30 Uhr und 23 Uhr ein belastbares Ergebnis haben. Mit dem Endergebnis rechne ich für Thüringen gegen 1 Uhr in der Nacht.“

... seine letzte Wahl als Landeswahlleiter: „Ich gehe davon aus, dass man in Anbetracht meines Alters eine Lösung findet, um die wichtige Funktion nahtlos an meinen Nachfolger übergeben zu können.“