Hoch hinaus in Arnstadt: Der 65 Meter hohe Turm des ehemaligen Wasserschlosses Neideck.

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Einst war die Neideck in Arnstadt ein liebliches Renaissance-Wasserschloss. Erhalten von ihm blieb nach einem Jahrhunderte währenden Verfall nur noch der Turm. Doch was für einer! 65 Meter ist er hoch und damit ein Riese im an Türmen ohnehin nicht armen Arnstadt. Von ihm aus kann man wunderbar die Stadt überblicken. Der Neideckturm darf aber auch als Einladung zu einer Zeitreise verstanden
werden.

Mit der Wiedervereinigung ist das Areal dem Vergessen entrissen worden. Dank bürgerschaftlichem Engagement wurden Teile der Ruine freigelegt, Gewölbe gesichert und rekonstruiert. Nun lädt ein rustikaler Keller zu Feiern und kulturellen Veranstaltungen ein. Vor allem aber kann man im Freigelände allerhand Modelle von Gebäuden bestaunen; dazu gehört natürlich auch das einstige Schloss.

Über die wechselvolle Geschichte der Neideck informiert eine Ausstellung im nahe gelegenen Gärtnerhaus des Schlossparks. Im 13. Jahrhundert wurde erstmalig eine Burganlage erwähnt, fast 300 Jahre später erfolgte der Umbau zum Renaissance-Wasserschloss durch Graf Günther dem XLI. von Schwarzburg. Heute befindet sich das Landratsamt in der Vorburg der Schlossruine Neudeck und war ebenfalls von einem Wassergraben umgeben. Zwischen den Jahren 1620 und 1633 wohnte Caspar Bach, der Ahne der Arnstädter Bach-Familie, als Hausmann und Türmer auf dem Neideckturm – mit seiner Frau und sieben Kindern.

Im frühen 18. Jahrhundert verfiel das Schloss dann, bis es abgerissen wurde. Mauerreste sind heutzutage nur noch zu erahnen. Das Schloss lag in einem Dornröschenschlaf.

Erst der Verein „Schlossruine Neideck zu Arnstadt“ nahm sich des Geländes an. Die Mauerreste wurden gesichert und der Grundriss des Schlosses so erlebbar nachgestaltet.