Diesmal geht unsere Reise tief unter die Erde. Das Erlebnisbergwerk Sondershausen präsentiert sich neben der Salzproduktion als ein einzigartiges Technisches Museum und ist gleichzeitig die älteste befahrbare Kaligrube der Welt.

podcast-image

Ausgestattet mit Kittel, Helm und einer Sicherheitseinweisung geht es für die Besucher über die Hängebank (bergmännischer Ausdruck) im gleichen Fahrstuhl, der die Kumpel am Morgen noch in die Tiefe führte, circa 670 Meter unter Tage. Die Fahrt verläuft in Fahrstuhlgeschwindigkeit und endet bei Temperaturen um +23 Grad Celsius in den gewaltigen unterirdischen Hohlräumen der Steinsalz-Lagerstätten. Auf die Männer in Arbeitskluft treffen die Besucher dabei nicht. Sie arbeiten in entlegenen Grubenfeldern.

Unter Tage ist man auf einem Straßensystem auf dem offenen Lkw rasant unterwegs. Der Besucher erfährt Interessantes über die Geräte der Abbau- und Fördertechnik, über die Geschichte des Bergwerks, die abgebauten Mineralien, die kompliziert zu organisierende Zufuhr von Frischluft und die heutige Nutzung der gewaltigen Hohlräume.

Gerade auf letzterem Gebiet hat man sich von Seiten des Betreibers so manches einfallen lassen. So wurde 2001 der tiefste Konzertsaal Deutschlands eröffnet. Er bietet bis zu 300 Besuchern Platz für unterschiedliche Veranstaltungen und besitzt eine Grundfläche von 26 mal 18 Metern bei einer Höhe von 9 Metern.

Ein weiteres Highlight des Erlebnisbergwerks fordert die aktive Teilnahme der Besucher. Wer sich traut, kann auf einem sogenannten Arschleder die 50 Meter lange Rutsche durch das Salzgestein hinabsausen.

Wer es gemächlicher mag, gleitet in Kähnen über einen unterirdischen See oder schiebt auf der in knapp 700 Meter Tiefe vorhandenen Kegelbahn eine ruhige Kugel. Die Bedingungen für Ausflüge und Veranstaltungen sind im Erlebnisbergwerk ideal: Hier regnet es nie.

Die Grubenfahrten dauern ca. 2 ½ Stunden. Sie beginnen Dienstag bis Freitag um 11 und um 14 Uhr, Samstag um 10 und um 14 Uhr, Sonntag um 11 Uhr. Anmeldungen sind erforderlich, zum Beispiel über das Internet. Zu beachten ist, dass Kinder unter zehn Jahren aus sicherheitstechnischen Gründen NICHT mit ins Bergwerk einfahren dürfen.