Berlin. Die Grünen setzen ihren Höhenflug in den Umfragen fort und liegen bei der Sonntagsfrage im „ARD-Deutschlandtrend“ nun knapp vor der Union auf Platz eins.

Im Vergleich zum Vormonat gewinnt die Partei sechs Prozentpunkte hinzu und erreicht nun 26 Prozent. Die Union verliert laut der am Donnerstag veröffentlichten Infratest-Dimap-Umfrage drei Prozentpunkte und würde mit 25 Prozent auf dem zweiten Platz landen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Die SPD geht nach ihrer Europawahl-Pleite und dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles auf Talfahrt, ihr Wert sinkt um sechs Punkte auf 12 Prozent - ihr Tiefstwert im Deutschlandtrend.

Die AfD klettert um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent. Die FDP liegt unverändert bei 8 Prozent, die Linke verliert zwei Punkte und kommt auf sieben Prozent.

Die Grünen waren bei der Europawahl mit 20,5 Prozent erstmals zweitstärkste Kraft geworden. Auch in anderen Umfragen hatten sie danach weiter zugelegt: Das am Donnerstag veröffentlichte „ZDF-Politbarometer“ der Forschungsgruppe Wahlen sieht sie mit dem Rekordwert von 26 Prozent knapp hinter der Union.

Mit der Arbeit der Bundesregierung sind im Deutschlandtrend fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) weniger oder gar nicht zufrieden. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Zufrieden oder sehr zufrieden äußerten sich 28 Prozent.

AfD und SPD tauschen bei Forsa-Trendbarometer die Plätze

Keine großen Unterschiede im Endergebnis brachte die vor wenigen Tagen veröffentlichte Forsa-Umfrage. Im Trendbarometer von RTL und n-tv gewinnen die Grünen 9 Prozentpunkte hinzu und landen bei 27 Prozent. CDU und CSU liegen mit 26 Prozent (minus 2 im Vergleich zur Vorwoche) nur knapp dahinter.

Die SPD stürzt um 5 Punkte auf 12 Prozent ab - ein historisches Tief. Damit liegt sie nur noch einen Punkt vor der AfD mit 11 Prozent (minus 2). Dahinter folgen die FDP mit 8 (unverändert) und die Linke mit 7 Prozent (minus 1).

Die Umfrage fand zwischen dem 27. und dem 31. Mai, also unmittelbar nach der Europawahl, statt. Danach hätten die Grünen bei einer Regierungsbildung sogar zwei Optionen: Mit der CDU/CSU kämen sie auf eine klare und mit SPD und Linke immerhin noch auf eine hauchdünne Mehrheit.

Die Grünen waren bei der Europawahl mit 20,5 Prozent erstmals zweitstärkste Kraft geworden. Union und SPD hatten dagegen mit 28,9 beziehungsweise 15,8 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis eingefahren.

Forsa-Chef Manfred Güllner sieht einen langfristigen Trend durch die Umfrage-Ergebnisse bestätigt. „Die Urteile der Bürger im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer sind der vorläufige Höhepunkt eines seit Jahren zu beobachtenden Vertrauensverlustes der Union und vor allem der SPD, die in Gefahr ist, in die völlige Bedeutungslosigkeit abzugleiten“, sagte er.