Erfurt. Eine Ministerpräsidentenwahl, ein politisches Beben, eine Handvoll Rücktritte bis auf Bundesebene – und das alles binnen weniger Stunden. Wie geht eine Redaktion mit einer solchen Ausnahmesituation um? Das erklärt TA-Chefredakteur Jan Hollitzer im Video.
„Zuerst habe ich meine Sekretärin gebeten, alle für den Tag geplanten Termine abzusagen“, erinnert sich TA-Chefredakteur Jan Hollitzer an seine erste Reaktion auf das unerwartete Ergebnis der Thüringer Ministerpräsidentenwahl am 5. Februar 2020.
Wie die Redaktion in den kommenden Stunden und Tagen weiter informierte, die Stimmung der Thüringer Leser einfing und wie Zeitung und Onlineangebot dabei Hand in Hand gingen, erklärt Hollitzer in einem Video der „Drehscheibe“.
So beschreibt Hollitzer, wie das Redaktionsteam fünf Seiten zur Landespolitik umsetzte, um den Menschen im Freistaat die Lage zur erklären und mögliche Auswege aus der politisch verfahrenen Situation aufzuzeigen. Wichtig sei gewesen „keine Hysterie zu verbreiten und keine Falschbehauptungen aufzustellen.“
Dazu sei es nötig, in solchen Situationen das journalistische Handwerkszeug zu beherrschen. Neben absoluter Faktentreue sei es wichtig, sich nicht an einer Pauschalisierung über den Osten zu beteiligen. Deshalb habe die Zeitung in einer klassischen Leserumfrage das Stimmungsbild der Menschen im Land eingefangen.
Über die "Drehscheibe"
Die „Drehscheibe – Aus Lokalredationen für Lokalredaktionen“ ist ein Forum für Ideen und Konzepte im Lokaljournalismus, herausgegeben vom Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung.
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