Weimar. Thüringer Pflegeheime haben im vergangenen Winter mit teils verheerenden Corona-Ausbrüchen zu kämpfen gehabt. Die Lage ist im Sommer zwar entspannter - die Zahlen ziehen aber schon wieder an.

Die Zahl der Corona-Infektionen in Thüringer Pflegeheimen hat sich binnen eines Monats mehr als verdoppelt. Insgesamt 249 Bewohner und 162 Beschäftigte waren Stand Mittwoch positiv getestet, wie das Landesverwaltungsamt mitteilte, bei dem die Heimaufsicht angegliedert ist. Betroffen von Ausbrüchen waren 84 Heime. Vier Wochen zuvor (22. Juni) waren noch deutlich weniger Menschen infiziert, nämlich 109 Bewohner und 69 Mitarbeiter in 38 Heimen.

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Immer wieder verheerende Ausbrüche

Die Zahlen liegen aber noch deutlich unter denen in den Hochphasen der Delta-Welle. Im Dezember 2021 etwa hatte es bei über 700 Bewohnern und 400 Mitarbeitern Corona-Infektionen gegeben. Damals starben binnen vier Wochen über 250 Senioren an oder mit Corona. Immer wieder gab es verheerende Ausbrüche mit teils Dutzenden Todesfällen in einzelnen Heimen. In den vier nun betrachteten Wochen starben insgesamt fünf Pflegeheimbewohner in Verbindung mit Corona.

Menschen über 80 Jahren am stärksten betroffen

Insgesamt verzeichnete das Landesverwaltungsamt seit Pandemiebeginn 2333 Todesfälle in Verbindung mit Sars-CoV-2 in Thüringer Pflegeheimen - das war mehr als jeder dritte Todesfall im Freistaat. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind Menschen über 80 Jahren weiterhin am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen.

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