Jahre nach der Umstellung auf Blau-Silber nutzt die Landespolizei vereinzelt noch Fahrzeuge in Grün. Kritisch wird die Farbgebung mancher kommunaler Behörden gesehen.

Die Thüringer Polizei nutzt nach dem Farbwechsel von Streifenwagen auf Blau-Weiß oder Blau-Silber nur noch einzelne Fahrzeuge in grüner Farbe. Dies betrifft fünf Fahrzeuge der Bereitschaftspolizei, wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Landtagsabgeordneten Sascha Bilay hervorgeht.

Aktuell seien von den 1687 Autos im Fuhrpark der Landespolizei 849 in blauer Farbgebung gehalten, teilte die Linke-Fraktion am Sonntag unter Berufung auf die Ministeriumsantwort mit. Ein großer Teil der Wagen sind farblich neutrale Einsatz- oder Logistikfahrzeuge.

Die Umstellung von Grün auf Blau als Polizeifarbe hatte in Thüringen vor einigen Jahren begonnen, sie betrifft auch die Uniformen. Bei den Fahrzeugen ist es nach Einschätzung des Linke-Politikers ein Problem, dass zum Beispiel kommunale Ordnungsbehörden, aber auch Unternehmen immer häufiger den blauen Polizeifarbton nachahmen. «Das ist durchaus gefährlich, weil diese Autos mit der Polizei verwechselt werden können.»

Auch das Ministerium schließt eine Verwechslungsgefahr nicht aus. «Unterschiedliche Farbgebungen für Fahrzeuge sind nicht nur begrüßenswert, sondern würden insbesondere bei Gefahren- und lebensbedrohlichen Einsatzlagen für eine spezifische Erkennbarkeit sorgen», hieß es in der Antwort, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Sinnvoll sei eine bundeseinheitliche Regelung. Anders als der Schriftzug «POLIZEI» und das Thüringer Landeswappen als Teil des Polizeisterns sei die blaue Farbgebung von Polizeifahrzeugen nicht rechtlich geschützt. Bis Ende 2025 sollen laut Ministerium weitere 168 Autos im aktuellen Polizei-Design neu beschafft werden.