Berlin. Israel und Hamas haben sich offenbar im Grundsatz auf eine Feuerpause verständigt, berichtet die Zeitung „Haaretz“. Was bekannt ist.

Während im südlichen Gazastreifen schwere Kämpfe in der Stadt Chan Junis toben, rückt eine Feuerpause offenbar näher. Laut der Zeitung „Haaretz“ haben sich Israel und Hamas auf Grundzüge einer 35-tägigen Pause verständigt. Die Zeitung beruft sich auf einen Beamten, der an den Verhandlungen beteiligt sei.

Was während der Waffenruhe geschehen soll:

  • Über 100 Geiseln sollen freigelassen werden, schreibt die „Washington Post“. Vor allem Frauen und Kinder, dann Männer, Soldaten und die Leichen von getöteten Geiseln.
  • Im Gegenzug soll Israel eine nicht näher bezeichneten Anzahl palästinensischer Häftlinge in die Freiheit entlassen.

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Geheimdienstchefs führen Verhandlungen

Hinter den Kulissen wird zwischen Israel und der Hamas vermittelt. US-Präsident Joe Biden hat nach den Berichten CIA-Chef Bill Burns beauftragt, sich mit dem Mossad-Chef, dem katarischen Premierminister und dem ägyptischen Geheimdienstchef zu treffen. Die Amerikaner hoffen, mit einer Feuerpause den Weg für eine Freilassung der Geiseln zu ebnen. Israel geht davon aus, dass noch immer 132 Menschen von der Hamas verschleppt sind, darunter zwei Kinder.

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Bis dahin setzen die israelischen Streitkräfte ihren Kampfeinsatz fort. „Die Soldaten operieren in dicht bevölkerten, urbanen Gebieten, treffen auf Terroristen und eliminieren sie im Nahkampf“, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Dutzende Hamas-Kämpfer seien getötet oder verletzt worden. Beträchtliche Mengen an Waffen, darunter Sprengkörper für Drohnen, wurden gefunden.

Chan Junis, die größte Stadt im südlichen Gazastreifen, gilt als eine Hochburg der islamistischen Hamas. Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk in der Gegend die Führung der Terrororganisation sowie auch israelische Geiseln. (fmg)

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