Berlin. Länder und Zukunftsrat wollen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk effizienter machen. Nun werfen interne Briefe der Intendanten Fragen auf.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) soll wirtschaftlicher werden, mit schlankeren Strukturen und einer Stärkung des regionalen Angebots: so weit die Ergebnisse des von den Bundesländern eingesetzten Zukunftsrats. Das Konzept des achtköpfigen Gremiums soll die Grundlage bilden für eine Reform des ÖRR, dessen Image und Glaubwürdigkeit nicht erst seit der bekannt gewordenen Gebührenverschwendung der früheren RBB-Intendantin Patricia Schlesinger leidet.

Die frühere RBB-Intendantin sorgte vor zwei Jahren für Schlagzeilen.
Die frühere RBB-Intendantin sorgte vor zwei Jahren für Schlagzeilen. © dpa | Britta Pedersen

Doch ausgerechnet die Sender möglicherweise nicht mit bei den Reformen: Obwohl der Zukunftsrat nach der Klausur vor knapp zwei Wochen viel Zuspruch bekam, gab es von den Sendern zunächst keine Reaktion. Nun schickten die Intendanten laut „Frankfurter Allgemeine“ Briefe an die medienpolitische Koordinatorin der Länder, die SPD-Politikerin Heike Raab.

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Es gebe einen gemeinsamen Tenor der Schreiben von Kai Gniffke (ARD), Norbert Himmler (ZDF) und Stefan Raue (Deutschlandradio), schreibt die „FAZ“ und zitiert Norbert Himmler: Demnach seien die Vorschläge überflüssig, da sie bereits umgesetzt oder ohnehin selbstverständlich seien. „Die Betonung eines eigenständigen, geistig und publizistisch, strukturell und finanziell unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist Anspruch für das ZDF“, soll der Intendant formuliert haben.

Dabei nimmt er Bezug auf die Forderung des Zukunftsrats, der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse seinen Auftrag umfassender und effizienter erfüllen, um Akzeptanz zu finden. Unterstützung bekommt der Zukunftsrat allerdings von den Ländern: Man sei sich in vielen Punkten einig, sagte NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU). Florian Graf (CDU), Chef der Berliner Senatskanzlei, begrüßte, dass durch die Impulse des Zukunftsrates der Erneuerungsprozess „von den Ländern vorangetrieben wird“.