Berlin. Weil Trump und Biden unbeliebt sind, tut sich bei den US-Wahlen vielleicht noch eine dritte Option auf: buchstäblich jeder andere.
Ist die Lage denn wirklich so aussichtslos? Die Wahl des kleineren Übels ist in der Politik ein gern verwendetes Narrativ von frustrierten Wählern, aber es war wohl selten so zutreffend wie bei der US-Wahl 2024. Beide mutmaßlichen Kandidaten der großen Parteien, Donald Trump für die Republikaner und Amtsinhaber Joe Biden für die Demokraten, haben schwache Zustimmungswerte. Trump steht wegen seiner Gerichtsverfahren in der Kritik, Biden wegen seiner Gesundheit und seines hohen Alters.
Trump und Biden werden von „Literally anybody else“ herausgefordert
Nun sind insbesondere die US-Wahlen immer wieder anfällig für heitere PR-Gags, im Jahr 2020 fabulierte zum Beispiel Rapper Kanye West von einer Kandidatur. Eine ähnliche Idee hatte kürzlich offenbar ein Mathematiklehrer aus Texas: Er änderte seinen Namen in „Literally anybody else“ (deutsch: Buchstäblich jeder andere), um mit diesem schmucken Titel bei der Präsidentschaftswahl als dritter Kandidat gegen Trump und Biden anzutreten. Die Botschaft: Jeder andere könnte es besser als diese beiden alten Männer.
Sollte aus dem Plan Ernst werden, könnte das am Ende sogar Auswirkungen auf die Wahl des US-Präsidenten haben: Else will mit seiner Kandidatur offenbar die Stimmen von Protestwählern abgreifen. Wenn ihm das gelingt, könnte das bei einem knappen Ergebnis das Zünglein an der Waage sein.
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Vorher muss Literally anybody else allerdings noch eine Hürde überwinden: Um in den USA zur Präsidentschaftswahl zugelassen zu werden, muss er in den Bundesstaaten Unterschriften sammeln. Allein in Texas sind 113.000 Stück gefordert. Dafür muss Else also noch ganz schön viele „anybodys“ überzeugen.