Berlin. Die Anschaffung von neuen Diensthandys sorgt in der Bundeswehr für Frust und Spott. Das Verteidigungsministerium rechtfertigt die Technikposse mit Sicherheitsproblemen.

Die Anschaffung von neuen Diensthandys sorgt in der Bundeswehr für Frust und Spott. Wie der „Spiegel“ berichtet, sind in den vergangenen Monaten in der Truppe 16.000 Samsung-Smartphones Galaxy S8 verteilt worden.

Die Geräte (Handelspreis rund 400 Euro) sollten die alten Tastentelefone ablösen, mit denen dienstlich telefoniert und SMS verschickt werden konnten. Das Problem: Mehr können auch die neuen Handys nicht. Die leistungsfähigen Geräte sind von der Bundeswehr so eingerichtet worden, dass sie sich nicht mit dem Internet verbinden können.

Geprüfte Apps für Wetter und dienstliche Recherche

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums verteidigt die Technikposse mit den „jüngst deutlich gestiegenen IT-Sicherheitsanforderungen“, wie sie dem „Spiegel“ sagte. Ohne wirksamen Schutz bestünde bei den neuen Smartphones die Gefahr, dass über ungeprüfte heruntergeladene Apps und sonstige Datentransfers auf die interne Kommunikation zugegriffen werden könne.

Das Problem werde bald gelöst, verspricht das Ministerium. Noch im Laufe des Jahres wolle man geprüfte Apps zur Verfügung stellen, „z.B. Internetzugang für dienstliche Recherchen oder auch eine Wetter-App“. In der Truppe ist man nicht so geduldig. In vielen Einheiten werden statt der neuen Geräte private Smartphones benutzt – ohne Schutz.