Erfurt. Die Stechpalme ist zum „Baum des Jahres 2021“ ausgerufen worden. In Thüringen kommt sie eher selten vor. Goethes Spazierstock war aus dem Holz.

Die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium), auch Walddistel oder Christusdorn genannt, ist die Nachfolgerin der Robinie. Sie, ebenfalls ein Laubbaum, wurde zum „Baum des Jahres“ 2021 ausgerufen. Die in Berlin ansässige Silvius-Wodarz-Stiftung vergibt diese Auszeichnung seit dem Jahr 1989.

In Thüringen ist die immergrüne Stechpalme ein eher selten vorkommender Wald-, Park- und Straßenbaum. Erhebungen diesbezüglich existieren laut Thüringenforst-Sprecher Horst Sproßmann nicht. Die offizielle Statistik des Bundesamtes für Naturschutz weise im Freistaat aber etwa ein halbes Dutzend Fundnachweise auf. Daneben gibt es deutlich häufiger Ilex in verschiedenen Varietäten wie die Japanische Stechpalme in Gärten und auf Friedhöfen. Wie Sproßmann informiert, existiert ein einzelnes stattliches Baumexemplar in der Nähe von Bad Klosterlausnitz.

Holz wird für hochwertige Arbeiten genutzt

Ansonsten kommt der über 300 Jahre alt werdende streng geschützte Laubbaum vorwiegend in milderen Klimaregionen Nord- und Westdeutschlands vor. „So selten die Stechpalme in Thüringen ist, so faszinierend ist diese Art in Herkunft, Habitus und in der Namensgebung“, informiert Forst-Vorstand Volker Gebhardt.

Da das helle Holz trotz guter technischer Eigenschaften zum Reißen neigt, wird es eher für kleine hochwertige Holzarbeiten – etwa für Klaviertasten und Dirigentenstöcke – verwendet. Auch einer der beiden Spazierstöcke des Dichterfürsten Goethe – zu sehen im Wohnhaus am Frauenplan in Weimar – ist aus Stechpalmenholz.