Erfurt. Wir trauern um unseren Redakteur Volkhard Paczulla. Er war nicht nur jahrzehntelang Korrespondent, sondern auch ein beliebter Kollege. Am Montag ist er verstorben.

Fast drei Jahrzehnte berichtete Volkhard Paczulla über die Irrungen und Wirrungen der Landespolitik, die meiste Zeit als Korrespondent für die Ostthüringer Zeitung, schließlich im Verbund der Funke-Mediengruppe zusätzlich für die Thüringer Allgemeine und die Thüringische Landeszeitung. Während seine Kommentare von kritischer Distanz geprägt waren, wurden seine Reportagen von Empathie getragen, wobei selten sein ganz eigener, feiner Humor fehlte. Nie schrieb er herablassend oder gar zynisch.

Respekt bei Abgeordneten und Lesern erarbeitet

Geboren 1958 in Neustadt/Orla, begann Volkhard Paczulla nach Volontariat, Armee und Journalistikstudium in Leipzig bei der Volkswacht, der SED-Bezirkszeitung in Gera, wo er bald die Lokalredaktion leitete. Anfang der 1990er-Jahre ging er nach Erfurt, um über den politischen Aufbau des Landes Thüringen zu berichten. Hier erwarb er sich rasch Respekt bei Abgeordneten, Kabinettsmitgliedern und Ministerpräsidenten – aber vor allem bei Leserinnen und Lesern.

Als Volkhard Paczulla ab 2018 die Redaktion verließ, begann er sofort seiner treuen Leserschaft zu fehlen, aber auch vielen seiner Kolleginnen und Kollegen. Umso erschütternder war die Nachricht, dass er am 11. Oktober überraschend nach einem Herzinfarkt in Apolda verstarb.

Er hinterlässt seine Ex-Frau Dagmar, die bis zuletzt seine beste Freundin blieb, und seinen Sohn Felix mit Familie. Die Redaktion trauert mit ihnen.