Berlin. Das Grundvertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland in die Politik ist auf einen neuen Tiefstand gesunken, dass ergab nun eine Allensbach-Umfrage.

Politische Stabilität gehört nach Einschätzung einer Mehrheit der Bevölkerung zu den Stärken Deutschlands. Allerdings ist das Grundvertrauen der Bürger bei weitem nicht mehr so hoch wie noch vor vier Jahren, wie eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Untersuchung des Allensbach-Instituts im Auftrag der „FAZ“ zeigt.

Auf die Frage „Was ist Ihrer Meinung nach eine Stärke Deutschlands?“ nannten 57 Prozent der Befragten die „politische Stabilität“. Vier Jahre zuvor hatten noch 81 Prozent der Bürger diese Ansicht vertreten.

Uneinigkeit sorgt für Misstrauen

Auch das politische System wird heute von weniger Menschen als Faktor der Stärke Deutschlands empfunden als 2015. Hier sank der Wert von 62 Prozent auf 51 Prozent. Ein Grund für das von den Meinungsforschern festgestellte gesunkene Vertrauen in die Handlungsfähigkeit von Staat und Regierung dürfte die von den Bürgern in einigen Parteien wahrgenommene Uneinigkeit sein.

Laut Allensbach nahmen 64 Prozent der Befragten die SPD als „zerstritten“ wahr. Über die Unionsparteien sagten das 53 Prozent der Teilnehmer der Untersuchung. Für die AfD lag der Wert bei 26 Prozent. Die Linke, die Grünen und die FDP halten demnach nur wenige Menschen für zerstritten.