Erfurt. Die FDP in Thüringen will ihren Parteichef Thomas L. Kemmerich als Kandidaten ins Rennen um den Posten des Ministerpräsidenten schicken.
Am Mittwoch (5. Februar) wird in Thüringen der Ministerpräsident gewählt. Gut drei Monate nach der Landtagswahl stellt sich der geschäftsführende Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Landesparlament zur Wiederwahl.
Nach Informationen unserer Zeitung hat sich das Thüringer FDP-Parteipräsidium dazu entschlossen, ihren Chef Thomas L. Kemmerich ins Rennen zu schicken. Dieser soll aber ausschließlich im dritten Wahlgang und nur wenn die AfD ebenfalls einen Kandidaten stellt antreten, berichtet MDR Thüringen am Montag. Stehe Ramelow im dritten Wahlgang allein zur Wahl, wolle die FDP niemanden ins Rennen schicken, um ihm nicht ins Amt zu verhelfen. Es gilt als juristisch umstritten, ob ein Einzelkandidat im dritten Wahlgang auch mit mehr Nein- als Ja-Stimmen gewählt wäre. Bei mindestens zwei Kandidaten gilt die Thüringer Landesverfassung aber als eindeutig. Dann ist derjenige mit den meisten Stimmen gewählt.
Ministerpräsidentenwahl in Thüringen: Die Kandidaten
Thüringer CDU schließt eigenen Kandidaten nicht mehr aus
Auch bei der CDU denkt man wieder über einen eigenen Kandidaten nach. Thüringens CDU-Landespartei- und Fraktionschef Mike Mohring schließt einen CDU-Kandidaten für den dritten Wahlgang der Ministerpräsidentenwahl nun doch nicht mehr aus. Zwar gehe er weiter davon aus, dass die CDU keinen Kandidaten stelle, man wolle sich vor dem dritten Wahlgang aber mit der FDP verständigen, sagte Mohring in der Nachrichtensendung „Bild live“.
Zugleich machte der 48-Jährige klar, dass die CDU Ramelow in allen drei Wahlgängen nicht wählen wolle. Ramelow habe keine Mehrheit und gehe damit ein Risiko ein. Daher müsse er auch selbst schauen, wo er Mehrheiten herbekomme, sagte Mohring.
Unterdessen gab der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler bekannt, dass er für eine Kandidatur bereit stünde. Verschiedene Medien hatten darüber berichtet. Mohring wies den Vorstoß zurück, der mit niemandem abgestimmt sei.