Erfurt. Das Thüringer Bildungsministerium hat Schulen angewiesen alle Klassenfahrten, Wandertage und andere Lernveranstaltungen zu streichen. Kosten durch Absagen sollen erstattet werden.

Bis zum Ende des laufenden Schuljahres sind für Thüringer Schüler Klassenfahrten, Wandertage und andere Lernveranstaltungen außerhalb der Schule gestrichen. Eine entsprechende Anweisung sei am Donnerstag an alle staatlichen Schulen im Land gegangen, teilte das Bildungsministerium mit. Bislang habe das nur für Reisen ins Ausland gegolten. Kosten für schon geplante Reisen und Ausflüge, die bereits entstanden sind oder sich nicht stornieren lassen, werde das Land erstatten, hieß es.

Holter: Angespannte Situation lässt keine andere Wahl

„Wir werden nun ein praktisches und pragmatisches Verfahren zur Abwicklung der Kostenerstattung entwickeln. Ich bitte jedoch zu den Details noch um etwas Geduld, denn es bedarf auch gesetzlicher Voraussetzungen, die erst noch geschaffen werden müssen“, sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke). „Natürlich schmerzt es Schulen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, eine Klassenfahrt, auf die man sich bereits lange gefreut hat, abzusagen. Aber die angespannte Situation im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lässt uns keine andere Wahl“.

Schulen sollen Fahrten absagen

Auch wenn Schulen nach den zur Eindämmung des Corona-Virus angeordneten Schließungen wieder öffnen, werde es absehbar weiter nötig sein, möglichst keine neuen Infektionsketten zu schaffen, so Holter weiter.

Schulen sollten nun, Fahrten direkt absagen, auch damit etwaige Stornokosten nicht weiter stiegen, hieß es. Für das kommende Schuljahr könnten Klassenfahrten nur unter der Voraussetzung gebucht werden, dass eine kostenfreie Stornierung möglich sei. Die Sommerferien beginnen in Thüringen dieses Jahr am 20. Juli.

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