Erfurt. Die Zahl der Medizinstudienplätze in Thüringen soll aufgestockt werden. Uneins ist man sich in der Koalition jedoch über eine Quote für angehende Allgemeinmediziner.

In der Debatte über mehr Medizinstudienplätze in Thüringen feilen die rot-rot-grünen Koalitionspartner an einem Beschlussantrag für den Landtag. Er solle möglichst in der Landtagssitzung Ende September eingebracht werden, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Cornelia Klisch der Deutschen Presse-Agentur.

Die SPD-Fraktion hatte vorgeschlagen, zum Wintersemester 2021/22 die Zahl der Medizinstudienplätze an der Universität Jena um zehn Prozent aufzustocken.

Zudem sollen nach dem SPD-Vorschlag fünf Prozent der Studienplätze an angehende Allgemeinmediziner vergeben werden, die sich nach dem Studium zur Arbeit als Landarzt verpflichten. Dazu gibt es geteilte Meinungen in der Koalition. Einig sei man sich aber darin, dass mehr Ärzte nach ihrer Ausbildung auch auf dem Land in Thüringen arbeiten und dass dazu gewisse Steuerungsinstrumente nötig seien, sagte Klisch.

Auch die Fraktionen von CDU und FDP sollten mit ins Boot geholt werden, sagte der hochschulpolitische Sprecher der Linke-Fraktion, Christian Schaft. Die CDU als größte Oppositionsfraktion hatte sich ebenfalls für eine solche Landarztquote ausgesprochen.

Die Forderung nach mehr Studienplätzen war zuvor auch von der FDP gekommen. Damit greifen die Parteien Forderungen auf, die die Ärztevertretungen seit Jahren erheben. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) begrüßte die parlamentarischen Aktivitäten. Alle Maßnahmen, die zu mehr Medizinstudenten führten, seien zu begrüßen, sagte ein Sprecher.