Acht Fraktionen im Stadtrat haben durchaus etwas Positives, kommentiert Redakteur Holger Wetzel.

Die Stadtratswahl hat manchen Verlierer, viele kleine Gewinner und einen großen – die Demokratie. Acht Fraktionen! Auch wenn es zunächst verwirrend erscheinen mag, kann es doch eigentlich nichts Besseres geben, als dass die Gesellschaft im Parlament möglichst breit widergespiegelt wird.

Natürlich werden es die neuen Räte verdammt schwer haben: Die Buga und der Schulbau sind nur zwei von mehreren Herausforderungen der nahen Zukunft, deren Bewältigung alles andere als sicher ist. Allein für die Schulen werden Abermillionen benötigt. Und ob sie nun von Stadtwerken und Kowo kommen oder nicht: Irgendwoher müssen sie kommen. Und da, wo sie herkommen, werden sie fehlen.

Das war der eigentliche Hintergrund zum sogenannten Kowo-Deal: Der alte Stadtrat sah das bunte Durcheinander des neuen Parlaments voraus. Die bisherigen Stadträte wollten die Mittel für die Schulen langfristig sichern, weil es sie ihren Nachfolgern schlicht nicht zutrauten, in dieser Gemengelage die unbequemen Entscheidungen zu treffen, die zur Geldbeschaffung nötig sind.

Gut und schön. Fakt ist aber auch: Der alte Stadtrat hat dieses Ziel nicht erreicht. Der neue kann es daher eigentlich nur besser machen.

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