Erfurt. Die Landesschülervertretung in Thüringen hat sich gegen ständiges Lüften während des Unterrichts ausgesprochen. Dies sei weniger praktikabel. Luftfilter würden eher helfen.

Nach Ansicht der Thüringer Landesschülervertretung ist Lüften als Mittel des Infektionsschutzes unpraktikabel. "Das ist überhaupt nicht angenehm, es wäre viel besser, wenn es Luftfilter gäbe", sagte die zweite Vorsitzende der Landesschülervertretung, Helena Haaré, der Deutschen Presse-Agentur. Zwar gebe es nun in vielen Klassenräumen CO2-Ampeln, doch nicht alle Lehrer würden auch tatsächlich lüften, wenn das Gerät ein Warnsignal sende. Es gebe aber auch Lehrer, die durchgängig lüfteten, weil sie vielleicht selbst zu einer Risiko-Gruppe gehörten oder sich schlicht besser vor einer Infektion schützen wollten.

Test-Strategie nach den Herbstferien wird begrüßt

Auch der erste Vorsitzende der Schülervertretung, Vincent Raue, sagte, regelmäßiges Lüften sei im normalen Schulbetrieb kaum umsetzbar. Es gebe immer jemanden, der friere, oder Schüler und Schülerinnen, die sich beschwerten, sie würden Zugluft abbekommen. Raue begrüßte es, dass nach den Herbstferien in den Schulen umfassender getestet werden soll als bisher. "So hat man die Gewissheit, dass alle negativ getestet sind", sagte Raue.

Die Thüringer Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Kathrin Vitzthum, sagte, zwar sei regelmäßiges Lüften ein guter Beitrag zum Luftaustausch und wichtig, um die Konzentration von Lehrern und Schülern aufrechtzuerhalten. "Er wird aber unpraktikabel, wenn die Außentemperaturen sehr, sehr niedrig sind", sagte Vitzthum. Es sei keine gute Lernumgebung, wenn die Kinder mit dicker Jacke und Schal in den Klassenräumen sitzen müssten. Ihrer Meinung nach hätten die Schulträger besser in Luftfilter investiert als in CO2-Ampeln, die nur anzeigen könnten, wenn die Luft verbraucht sei.