Waltershausen/Friedrichroda. Das Innenministerium will den Kontaktbereichsdienst in Thüringen flächendeckend ausweiten. Dazu werden auch zusätzliche Dienstposten geschaffen.

Burghard Marx kennen die Leute in Friedrichroda. Er repräsentiert in der Stadt die Polizei. Seit zehn Jahren verrichtet der Polizeihauptmeister seinen Dienst in der Stadt als Kontaktbereichsbeamter. Beim Gang durch die Marktstraße wird das deutlich – ein Gruß hier, dort ein paar Sätze mit dem Schuhverkäufer.

Mit ihm ist Maik Ihling unterwegs. Der Polizeihauptmeister ist „Kobb“ in Waltershausen – beide sind als Doppelstreife unterwegs. Das Konzept der Zukunft für den Kontaktbereichsdienst. Begleitet werden die Polizisten am Montagvormittag auf ihrer Streifentour von Waltershausen über Schloss Reinhardsbrunn nach Friedrichroda und Tabarz von Innenminister Georg Maier (SPD), der in Waltershausen zuvor die Eckpunkte der Ausweitung des Kontaktbereichsdienstes vorgestellt hatte. Im Kern sollen mehr Polizeibeamte in der Fläche Präsenz zeigen. Dass sie dafür besser als bisher ausgestattet werden müssen, ist für Maier klar.

Kleinwagen-Flotte bald Vergangenheit

Innenminister Maier (SPD) war am Montag auf Streife mit Polizist Maik Ihling (rechts).
Innenminister Maier (SPD) war am Montag auf Streife mit Polizist Maik Ihling (rechts). © Fabian Klaus

Deshalb wird die „große Flotte von Kleinwagen“, die Kontaktbereichsbeamten sind mit einem Opel Corsa unterwegs, in Bälde Vergangenheit sein. 100 neue Vans werden bis 2021 angeschafft. In diesem Jahr noch 50, 2020 dann 43 und 2021 die letzten sieben. Es sind Fahrzeuge, wie sie auch die Polizeibeamten im Einsatz- und Streifendienst nutzen.

Die „Kobbs“ erleben damit einige Verbesserungen. Zum Beispiel vergrößert sich der Stauraum des neuen Fahrzeuges beträchtlich – von 285 Liter Kofferraumvolumen auf 834. Hinzu kommt ein Laderaumsystem. Damit können die Beamten ihre Dinge, die sie im Ernstfall benötigen, sicher verstauen.

40 zusätzliche Dienstposten

Zudem: Mit dem neuen Fahrzeug haben die „Kobbs“, die künftig stets zu zweit unterwegs sein sollen, auch die Möglichkeit, einen Haftbefehl zu vollstrecken – bisher ist das allein wegen des zu kleinen Fahrzeuges nicht möglich. Maier will mit der neuen Ausstattung vor allem dem Eindruck, dass die Polizei unterlegen sei, endlich entgegentreten: „Die bisherige Ausstattung der Kontaktbereichsbeamten sendet Signale, die ich nicht gesendet haben will.“

Dass es Maier gelungen ist, die Anschaffung der neuen Fahrzeuge bereits durchfinanziert zu wissen, liegt daran, dass die Obergrenze bei der Anschaffung der Einsatzfahrzeuge gekippt wurde – ein Entgegenkommen aus dem Finanzressort, um die Pläne umsetzen zu können.

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Burghard Marx blickt optimistisch auf die Vorhaben aus dem Innenministerium. „Das kann man positiv sehen“, sagt er dieser Zeitung. Vor allem den Menschen vor Ort sei es wichtig, den Kontakt zur Polizei zu haben, wenn sie ihn benötigen. Das will Maier in jedem Fall sicherstellen. Das größer werdende Aufgabenfeld solle keinesfalls zulasten der Arbeit vor Ort gehen, sagt er. Deshalb werden auch zu den bisher 200 Kontaktbereichsbeamten 40 weitere ihren Dienst aufnehmen. Dass das realisierbar sein wird, davon geht der Innenminister fest aus – denn die wachsende Zahl der Anwärter gebe in den nächsten Jahren mehr Spielraum, um Polizeibeamte „aus den Büros auf die Straße“ zu bekommen.

„Thüringen ist eines der sichersten Bundesländer“, sagt Maier. Das subjektive Gefühl sei bei der Bevölkerung manchmal ein anderes – „das müssen wir ernst nehmen“, sagt er.