Gotha. Die Straßenbeleuchtung soll bis 2022 umfassend modernisiert werden. Stadtrat beschließt dazu Millionen-Investition.

Die Stadt Gotha will ihre Straßenleuchten in den nächsten Jahren komplett auf Energiesparlampen umstellen. Gleichzeitig beendet sie die Nachtabschaltung. Gute Finanzlage, Zusatzeinnahmen samt Förderung – bis 2020 werden mehr als mehr 60 Prozent dafür in Aussicht gestellt – sollen die Investition ermöglichen. Das hat der Stadtrat am Mittwochabend einstimmig beschlossen und dazu einen Nachtragsetat verabschiedet.

Straßenlaterne in Gotha. Foto: Wieland Fischer
Straßenlaterne in Gotha. Foto: Wieland Fischer © zgt

Die Laternen, so wie sie jetzt zum Großteil stehen, seien nicht zukunftsfähig, sie leuchten Straßen und Plätze nicht optimal aus, konstatiert Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD). Die „Feldforschung“ der Verwaltung habe ergeben, dass es etwa 5500 Lichtpunkte auf Straßen und Plätzen in der Stadt Gotha gibt. Davon müssten etwa 70 Prozent dringend erneuert werden. Kreuch spricht von flächendeckendem Modernisierungsbedarf. Vor fünf Jahren, im April 2014, war dazu eine Arbeitsgruppe gebildet worden. Bis Beginn dieses Jahres hat sie untersucht, wie Laternen und Masten modernisiert werden können und ein Konzept dazu erstellt. Es sei nach einer optimalen Lösung gesucht worden, begründet Kreuch die langwierige Arbeit.

Angesichts einer Investition von rund 6,7 Millionen Euro bis 2022 hatte die Verwaltung erwogen, die Modernisierung mit einem neu zu gründenden Tochterunternehmen zu bewerkstelligen. Aus förder- und steuerrechtlichen Gründen sei das verworfen worden. Die Stadt will keine Dritten oder Eigenbetriebe damit beauftragen, sondern es in Eigenregie managen.

Farbliche Vereinheitlichung der Masten

Das Beleuchtungskonzept diene dafür als verbindliche Planungsgrundlage. Die Modernisierung gehe mit einer Reduzierung auf vier Leuchtentypen sowie farbliche Vereinheitlichung der Masten einher. Ausnahmen gebe es zum Beispiel fürs innerstädtische Sanierungsgebiet oder für Denkmal-Ensembles. Im Zuge der Umrüstung sollen mehr Energiesparlampen eingesetzt, die Nachtabschaltung abgeschafft und Freileitungen demontiert werden. Bis 2022 soll ein Großteil der Straßenbeleuchtung modernisiert sein. Bei weiterer Förderung werde das dann fortgesetzt.

Dietrich Wohlfarth (Freie Wähler) lobt die Maßnahmen: „Wer später kommt, den belohnt das Leben“, sagt der frühere Gothaer Baudezernent in Abwandlung des Gorbatschow Zitats und der restriktiven Angebote, die es vor fünf Jahren dazu gegeben habe. „Wir hätten nur Leuchtpunkte gefördert bekommen, jetzt Lampen plus Masten.“

Ab 2015 hatte die Stadt mehr als 2000 Lampen Straße für Straße von 1 bis 5 Uhr abgeschaltet. Insgesamt 140.000 Euro seien dadurch gespart worden, berichtet Kreuch. Aus ökologischer und finanzieller Sicht seien die Ziele der Nachtabschaltung erreicht worden. Aber das Sicherheitsbedürfnis der Bürger wiege schwerer. 66 Beschwerden gingen ein, teilweise von Straßenzügen, das zu korrigieren. Dem folgt nun die Stadt und ändert das wieder Straße für Straße.