Paula von der Eulenburg zum Montag.

Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner. Und ich merke, dass ich langsam in die Jahre komme. In die Wechseljahre.

Jüngst war ich beim Tierarzt, der auch mein Zahnarzt ist. Ich muss sagen, so eine Narkose ist nicht besonders schön. Immerhin: Mein Restgebiss ist jetzt frei von Zahnstein. Und außerdem ist jene kleine Geschwulst, die er im Rachenraum entfernt hat, nicht bösartig, wie sich im Labor herausstellte.

Ich bin ja, was Krankheiten betrifft, ein Glückskind. Es gibt so viele Hunde, die inzwischen Allergien ausgeprägt haben und die ihr Futter nicht mehr vertragen. Bei meiner Mutter war es auch so, dass sie nach dem zweiten Wurf nicht mehr alles fressen konnte, ohne Magenverstimmungen zu bekommen. Deshalb hat die Züchterin auf weitere Nachkommen verzichtet, weswegen es ganz wenige Möpse mit dem schönen Nachnamen ‘von der Eulenburg’ gibt.

Mein Frauchen stellt mich ja gern mit meinem an alten Landadel erinnernden Namen vor und sagt dann, sie sei nicht das Frauchen, sondern das Personal. Aber das ist natürlich durchaus übertrieben. Oder, wenn man es anders betrachtet: untertrieben. Denn ich bin gar nicht so anspruchsvoll, wie sich aus dem Hinweis auf das nötige Personal schließen ließe. Ich habe einfach nur gerne meine Menschen um mich

Mittlerweile bin ich eine Hündin mittleren Alters – und eigentlich dachten alle, dass ich nun nicht mehr läufig werden würde. Es ist aber gerade jetzt anders gekommen. Und zwar so heftig wie selten zuvor. Eigentlich braucht das ja keine von uns, sage ich jetzt mal. Aber das ist halt das Los der Weibchen. Na ja. Ein Rüde hätte ich aber auch nicht werden wollen. Wenn ich schon sehe, wo die überall ihr Beinchen heben…

Und wenn die Zeit gekommen ist, durch die ich mich gerade schleppe, haben ja viele Hundebesitzer ihre liebe Mühe mit ihren männlichen Hunden. Der Ruf der Liebe lockt – und manch ein Rüde ist in der Folge schon weit vom heimischen Garten angetroffen worden. Im Liebeswahn sucht mancher Hund Orte auf, von denen er besser ferngeblieben wäre. Das ist alles gar nicht ungefährlich. Ich kenne da so manche Geschichte von Leid und Not, die eben aus diesem blinden Eifer eines sozusagen tollen Hundes resultiert.

Zum großen Problem kann dies alles werden, wenn die läufige Hündin auf den frei laufenden Rüden trifft. Ich sage nur: Promenadenmischung. Ganz oft sind das ja besonders herzige Hundchen der Marke Dackelmopsterrierspitz. Ich habe gewiss keinen Rassedünkel. Aber: Es ist halt nicht für jeden Hundehalter leicht machbar, so einen Wurf großzuziehen und die jungen Hunde bei guten Herrchen und Frauchen unterzubringen. Deshalb passe ich auf...