Erfurt/Hanoi. Eine 100-köpfige Regierungs- und Wirtschaftsdelegation aus Thüringen besucht Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Im Zentrum stehen die Anwerbung und Ausbildung von Fachkräften sowie mehr Zusammenarbeit mit dem asiatischen Land.

Es ist die größte Regierungs- und Wirtschaftsdelegation, die jemals von Thüringen aus ins Ausland aufbrach: An diesem Samstag reist Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit mehr als 100 Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden nach Vietnam. Ramelow ist der erste Thüringer Regierungschef, der das asiatische Land besucht, und es ist auch für ihn persönlich eine Premiere.

Begleitet wird Ramelow von Sozialministerin Heike Werner (Linke), Wirtschaftsstaatssekretärin Valentina Kerst (SPD) und Medienstaatssekretär Malte Krückels (Linke). Die einwöchige Reise führt in die beiden Metropolen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon.

Im Zentrum steht die Anwerbung und Ausbildung von Fachkräften für Thüringen. Darüber hinaus geht es um wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit. So wird ein Kooperationsvertrag zwischen dem Institut für Angewandte Bauforschung und einem vietnamesischen Betonwerk unterzeichnet, in dem es um die Herstellung von Leichtgranulaten geht.

Ramelow führt auch zahlreiche politische Gespräche, darunter mit dem vietnamesischen Premierminister und den Ministern für Planung, Wissenschaft und Arbeit. Geplant ist zudem ein Treffen mit einem Politbüromitglied der Kommunisten Partei.

Zu Beginn der Reise wird Ramelow am Sonntag in Hanoi die letzte Jangtse-Riesenweichschildkröte besichtigen, die in freier Natur lebte. Sie wurde in einem aufwändigen Verfahren von Marco Fischer vom Erfurter Naturkundemuseum präpariert.

Ramelow will 1000 Vietnamesen pro Jahr in Thüringen ausbilden lassen

Martin Debes