Erfurt. Der Thüringer Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow hat eine geplante Antifa-Demonstration gegen den AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke mit „Nazi-Methoden“ und „NSDAP-Methoden“ verglichen.

„Das gehört sich nicht!“, erklärte er im sozialen Netzwerk Twitter. „Vor Privathäusern von Politikern zu demonstrieren geht gar nicht. Egal von wem und gegen wen!“ Der Zweck heilige nicht die Mittel.

Zuvor hatte Höcke mitgeteilt, dass eine „linksextreme Organisation“ für den Himmelfahrtstag eine Demonstration nahe seinem Wohnhaus in Bornhagen (Landkreis Eichsfeld) angemeldet habe. Dies sei ein „unerträglicher Zustand“, seine Privatsphäre werde angegriffen.

Im Internet werben seit einigen Tagen Vereinigungen wie „Antideutsche Aktion Berlin“, „Antifaschistische Gruppen Halle“ und „Association Progrès Eichsfeld“ für die Veranstaltung. Das Dorf Bornhagen mit seinen etwa 300 Einwohnern stehe „pars pro toto für die Dutzenden Käffer, in denen die Alternative Futterneid, Enthemmung und Wutbürgertum“ bedeute, heißt es in dem Aufruf. „Vermiesen wir dem Thüringer AfD-Häuptling und seinem Wahlvolk durch unsere bloße Anwesenheit ihr Himmelfahrtsvergnügen und sagen: Go straight to Hell!“

Ramelow wird für seinen Nazivergleich im Internet von linken Aktivisten hart angegriffen. Die Thüringer Linke-Landesvorsitzende Susanne Hennig-Wellsow lehnte es auf Anfrage unserer Zeitung ab, sich zu dem Vorgang zu äußern. „Ich sage nichts dazu“, erklärte sie.

Auch von anderen linken oder grünen Abgeordneten, die sonst bei Twitter sehr aktiv sind, gab es bis Dienstagnachmittag keinerlei Unterstützung für den Ministerpräsidenten. Die Landtagsabgeordnete Katharina König, die der Antifa-Szene nahe steht, war für unsere Zeitung vorerst nicht zu erreichen.

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