Erfurt. Ohne Einschränkungen wäre Zahl der Todesopfer deutlich höher, so der Ministerpräsident.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die drastischen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie gegen Kritik verteidigt. Manche meinten, der schwedische Weg sei der bessere gewesen, teilte er auf seiner Facebook-Seite mit. Andere sagten, es würde alles übertrieben und die Corona-Erkrankung sei nicht schlimmer als die Grippe. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog.

Diese Sicht widerspreche aber den Fakten, sagte Ramelow. In der gesamten Grippe-Saison in Thüringen seien acht Menschen mit dem Influenza-Virus verstorben – was ausdrücklich bedeute, dass sie nicht unbedingt an der Krankheit starben. Gleichzeitig wurden im Land schon jetzt 54 Tote registriert, an denen das neue Corona-Virus nachgewiesen wurde.

Es handele sich in beiden Fällen um dieselbe Erfassungsmethode, betonte der Ministerpräsident. Er sei deshalb froh, dass Deutschland „früher und härter eingestiegen“ sei und den „mechanischen Infektionsschutz“ betreibe, bis ein Impfstoff oder wirksame Medikamente zur Verfügung stünden. Ohne die Einschränkungen wäre die Todesrate deutlich höher.

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Gerade im europäischen Vergleich könne von einem „Erfolg für den Lebensschutz der in Deutschland lebenden Menschen“ gesprochen werden, erklärte Ramelow. In Thüringen sei die Infektionsquote sogar noch niedriger als im bundesweiten Durchschnitt.

Auch das Gesundheitssystem ist laut dem Ministerpräsidenten besser vorbereitet. „Unsere Krankenhäuser sind sehr gut vorbereitet“, schrieb er. Wer Hilfe brauche, bekomme sie. In der Lombardei habe es zu Beginn der Krise 800 intensivmedizinische Betten für zehn Millionen Einwohner gegeben, rechnete der Regierungschef vor. In Thüringen seien es hingegen 650 Betten für 2,16 Millionen Einwohner gewesen, wobei die Kapazität gerade verdoppelt werde.

Für Ramelow ist es daher zielführend, nicht über das „Wann“ der Wiedereröffnung aller Bereiche zu sprechen, sondern über das „Wie“.