Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wirft Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) Panikmache vor und warnte die Bundesregierung zugleich vor einem erneuten Lockdown.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im „Spiegel“ vorgeworfen, in der Corona-Krise Panik zu schüren. „Wir sollten nicht schon wieder mit der Angst operieren. Das hilft wirklich nicht weiter, ist meiner Meinung nach sogar gefährlich“, sagte Ramelow dem Nachrichtenmagazin. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog

„Dass jetzt mal eben überall der Karneval abgesagt werden soll, finde ich völlig falsch.“ Er wolle für Thüringen Wege suchen, um Karneval zu ermöglichen. Spahn hatte angesichts der wieder steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen in Frage gestellt, ob im Winter Karneval stattfinden kann.

„Nicht aus Angst vor Apokalypse von vornherein alles abblasen“

Ramelow sagte, man müsse gemeinsam mit den Karnevalisten „eine Strategie finden, die das Feiern erlaubt, und nicht aus Angst vor der Apokalypse von vornherein alles abblasen.“ Zu Beginn der Pandemie hatten sich bei einer Karnevalsfeier in Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert, der Kreis war einer der ersten Corona-Hotspots in Deutschland.

Ramelow warnte die Bundesregierung zugleich davor, wegen ansteigender Infektionszahlen das gesamte Land wieder herunterzufahren. Dies halte er „für ausgeschlossen und auch nicht für zulässig“, sagte der Linke-Politiker.