Erfurt. Thüringens Wohnungsgenossenschaften könnten in den kommenden Wochen bis zu 5000 Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine fit machen.

Kommunale Vermieter und Wohnungsgenossenschaften in Thüringen könnten nach vorläufiger Einschätzung ihres Dachverbandes in den nächsten sechs bis acht Wochen bis zu 5000 Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung stellen.

Das betreffe vor allem den ländlichen Raum, sagte Frank Emrich, Direktor des Verbands Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VTW), der Deutschen Presse-Agentur. In Städten wie Erfurt, Jena und Weimar hingegen sei der Wohnungsmarkt bereits jetzt angespannt. Der VTW vertritt mehr als 200 Mitgliedsunternehmen mit rund 264.000 Wohnungen.

Wohnungen müssen noch renoviert werden

Ein Teil der für Flüchtlinge möglichen Wohnungen müsse zunächst noch renoviert werden, sagte Emrich. Auch die Frage der Ausstattung mit Möbeln und der Finanzierung stehe noch.

Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) hatte zuletzt mitgeteilt, dass die Kommunen wie bisher einen Pauschalbetrag pro Flüchtling vom Land erhalten sollen. Sie sollen aber weiteres Geld ausgeben dürfen, um zum Beispiel Hallen oder Jugendherbergen anzumieten.

Wohnkostenerstattung wie bei Hartz-IV?

Für die nächsten zwei bis drei Monate kämen die Wohnungsunternehmen mit einer pauschalierten Kostenübernahme zurecht, sagte Emrich. Danach komme bei Bedarf eine Wohnkostenerstattung wie bei Hartz-IV-Empfängern in Betracht. "Der Idealfall ist, dass Geflüchtete rasch Arbeit finden und dann selbstständig eine Wohnung mieten können."

Ein großer Unsicherheitsfaktor ist für die Wohnungsunternehmen Emrich zufolge die Zahl der zu erwartenden Geflüchteten. Bis vergangenen Freitag waren laut Landesverwaltungsamt knapp 10.000 Menschen aus der Ukraine in Thüringen registriert worden.

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